Nach seinem knapp zehnjährigen seelsorgerischen Wirken verlässt Pfarrer Oliver Wintzek Bleichheim
Pfarrer Oliver Wintzek hat seine Zelte in der Bleichtalgemeinde abgebrochen und tritt seine nächste Stelle in Mannheim an. Nach knapp zehnjährigem Wirken feierte der promovierte Theologe seinen letzten Gottesdienst in Bleichheim.
Bleichheim (ws). Pfarrer Stefan Meisert aus Herbolzheim zeichnete bei der Abschiedsfeier im Pfarrhof die ungewöhnliche Berufung seines Amtsbruders nach. Ehrenamtlich tätig, ohne Gehalt, aber mit segensreichen Spuren, die ein lebendiges Gemeindeleben gewährleisteten. Für die Zeit seiner Habilitation wurde der 44-Jährige von der Erzdiözese freigestellt. In Bleichheim war das Pfarrhaus verwaist – dort bezog der ehemalige Pforzheimer Kaplan eine Wohnung.
Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Martina Fröhlich, würdigte Wintzek als prägnanten Prediger, denn er erfülle alle Charakteristika, die einst Luther aufstellte: gelehrt, gekonnt frei sprechend, klare Aussprache, beredt, kein Geld nehmend und eine attraktive Person darstellend. Auch das wohl wichtigste Argument erfüllte der gebürtige Freiburger, "er redet nur, was man gerne hört". Gerade die Vakanzzeit ohne hauptamtlichen Gottesdiener hätte die Glaubensgemeinde und ihn gleichermaßen geprägt, schilderte Fröhlich.
Für Bürgermeister Ernst Schilling war Bleichheim die dörfliche Abschiedsstation, die für den Ort notwendig war, bevor nun ungleich schwierigere Aufgaben in Mannheim warten. "Oliver Wintzek hat gut zu uns gepasst", als einer, der die Begegnung suchte und erste Station der Ratsuchenden war.
Als Geschenk bekommt Wintzek einen antiken Sessel mit nach Nordbaden. Der wird, seines Zustandes wegen, noch gepolstert und war zum Umzugstermin nicht fertig geworden. Als Ersatz überreichte Pfarrer Meisert einen transparenten "Lehrstuhl" in Schwarz gehalten und überall mitnehmbar.
