Der Zuwendungsbescheid wurde übergeben, nun ist der Lärmschutz nur noch eine Frage der Zeit. Foto: Ande Foto: Lahrer Zeitung

Zuwendungsbescheid übergeben / Länge: 1390 Meter / Gesamtkosten: 2,42 Millionen Euro

Herbolzheim (red/ma). Jetzt ist es amtlich: In Herbolzheim wird entlang der Bahnlinie eine Schallschutzwand gebaut. Der Zuwendungsbescheid wurde am Montag übergeben.

Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" wird die Deutsche Bahn in Herbolzheim eine Schallschutzwand mit einer Länge von 1390 Metern bauen. Den Zuwendungsbescheid des Eisenbahn-Bundesamtes zur Finanzierung dieses aktiven Schallschutzes übergab der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Michael Odenwald, im Beisein von Her bolzheims Bürgermeister Ernst Schilling und dem Bundestagsabgeordneten Peter Weiß (CDU) an Bernd Dassler als Vertreter der DB Netz AG.

"Bund und Bahn meinen es ernst mit Lärmschutz. Wir investieren jedes Jahr über 100 Millionen Euro in die Verbesserung des Lärmschutzes an bestehenden Strecken. Ich freue mich, dass nun auch die Menschen in Herbolzheim davon profitieren", so Michael Odenwald.

Der Bau der Schallschutzwand soll im Sommer 2016 erfolgen. Die Höhe wird drei Meter über Schienen- oder über Bahnsteigoberkante betragen. Bei der Farbgebung der Schallschutzwand werden die Wünsche der Stadt Herbolzheim berücksichtigt; es sollen farblich abgestufte Grüntöne zum Einsatz kommen. Die Investitionssumme beträgt rund 2,42 Millionen Euro. Zusätzlich ist in 234 Wohnungen passiver Schallschutz zu 75 Prozent förderfähig. Dabei handelt es sich um den Einbau von Schallschutzfenstern und Lüftern. Hierfür werden weitere rund 150 000 Euro vom Bund zur Verfügung gestellt. Sämtliche Maßnahmen wurden im Juli in einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt.

Laut Pressemitteilung der Bahn sind auf dem 34 000 Kilometer langen Streckennetz der Bahn 3700 Kilometer besonders durch Schienenlärm belastet. Bundesweit seien aktuell in 1485 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, im Bau oder bereits abgeschlossen. Wie es weiter heißt, wurden seit 1999 insgesamt 1375 Kilometer beson-ders lärmbelasteter Strecken saniert, dafür wurden 551 Kilometer Schallschutzwände errichtet und in 52 730 Wohnungen Schallschutzfenster eingebaut. Hierfür seien 889 Millionen Euro an Bundesmitteln ausgegeben worden. In diesem Jahr wurden die Mittel im Bundeshaushalt weiter aufgestockt, sodass 130 Millionen Euro für die Lärmsanierung zur Verfügung stehen. Für die Folgejahre sind derzeit jeweils 120 Millionen Euro vorgesehen.

Bis zum Jahr 2020 sollen 2000 Kilometer Streckennetz und bis 2030 der Gesamtumfang saniert sein.