Bevor Flächen mit Beständen vom Amerikanischen Berufkraut gemäht wurden, musste diese Pflanze mit "Stumpf und Stiel" ausgerissen werden – eine recht schweißtreibende Arbeit. Foto: privat

Naturschützer im Einsatz

Seit 2007 betreiben ehrenamtliche Helfer in Tutschfelden Biotoppflege. An einem Rain und auf einer angrenzenden Wiese stehen zweimal jährlich größere Arbeitseinsätze an.

Tutschfelden (red/ma). Im Vorfeld der jüngsten Aktion wurden die zu mähenden Flächen bestimmt und abgesteckt. Diese Markierungen sind ein wichtiger Bestandteil des Pflegekonzepts, wie es in einer Pressemitteilung der Initiative heißt. Hierbei achten die Naturschützer darauf, mosaikmäßig zu mähen. Ausgespart werden Standorte von frühblühenden Wildblumen wie Kartäusernelken, Wiesensalbei, Wiesenbocksbart, Glockenblumen und einige Arten von Orchideen, insbesondere die auffällige Pyramidenorchidee, damit deren Ansätze von Samenbildung ausreifen und sich verteilen können und somit zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass auch Standorte mit derzeit blühenden und aufblühenden Pflanzen von der Motorsense verschont bleiben. Diese Blühpflanzen dienen als Nahrung für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten. Die nicht gemähten Abschnitte sind außerdem Rückzugsorte für Heuschrecken, Spinnentiere, Käfer, Eidechsen und anderes "Getier", wie es in der Mitteilung weiter heißt. Das alles sind wichtige Faktoren für eine intakte Vernetzung unserer heimischen Pflanzen- und Tierwelt. "Leider mussten wir auch hier feststellen, dass bei schönstem Frühsommerwetter mit strahlendem Sonnenschein der dramatische Insektenrückgang nicht zu übersehen war", so Rüdiger Weis von der Initiative.

Trotz der auszusparenden Bereiche blieben noch beträchtliche Areale zum Mähen übrig, überwiegend flächige Bestände von Kanadischer Goldrute, von Giersch oder auch von der Fiederzwenke; weiterhin mussten aufkommende Ausläufer von Flieder, Hartriegel, Walnuss, Weide oder Birke entfernt werden, um das Biotop offen zu halten. Bevor Flächen mit Beständen vom Amerikanischen Berufkraut gemäht wurden, musste dieses mit "Stumpf und Stiel" ausgerissen werden. Neben dem Mähen am Hang war auch das eine recht schweißtreibende Arbeit.

Zum Abschluss wurden alle 16 Helfer mit einem kräftigen Vesper, traditionsgemäß gespendet vom Tutschfeldener Skatklub "Biehnestich", belohnt.