Standort nordwestlich von Wagenstadt für Brunnen ungeeignet / Antrag für Mobilfunkkonzept

Herbolzheim (jg). Der Stand der Trinkwasssererschließung war Thema bei der letzten Sitzung des Gemeinderats vor der Sommerpause. Seit zehn Jahren ist Herbolzheim auf der Suche nach einem geeigneten Standort für einen Trinkwasserbrunnen.

Hydrogeologe Jürgen Heinz sprach sich für den Johanniterwald aus. Den Alternativstandort nordwestlich für Wagenstadt hielt er hingegen für wenig erfolgsversprechend. Geologische Messungen ließen vermuten, dass der Zufluss gering ausfallen, der Brunnen also nicht so viel Wasser liefern werde, wie Herbolzheim es brauche. Auch die Schutzzonen, die bis nach Wagenstadt reichen würden, legen eine andere Lösung nahe. Ein weiteres Problem am Standort bei Wagenstadt wäre die intensive landwirtschaftliche Nutzung des Gebiets, durch die Schadstoffe ins Grundwasser gelangen könnten. Hinzu kommt, dass man sich mit den Schutzzonen des Trinkwasserbrunnens Stadt Kenzingen beim Herbolzheimer Pfad ins Gehege käme. Alles in allem wäre eine Erschließung dieses Standorts teuer, schwierig und mit dem hohen Risiko verbunden, dass kein Grundwasser fließen werde, so Heinz.

Beim Standort am Johanniterwald hingegen seien die Voraussetzungen für einen Tiefbrunnen gegeben, zudem sei dieser weniger stark bewirtschaftet. Allerdings bringt der Johanniterwald auch eine mengenmäßige Begrenzung mit sich, im Winter muss dort aus Naturschutzgründen bewässert werden. Eine gemeinsame Entwicklung mit Kenzingen, wie sie Martin Bergmann (FWG) vorschlug, sei somit nicht möglich. Die Menge reiche gerade für den Bedarf Herbolzheims aus.

Wenn die konkreten Abstimmungsgespräche im Herbst stattgefunden hätten, könne man aus Heinz’ Sicht bereits im nächsten Jahr mit dem Bohren und der Suche nach Wasser beginnen.

Klimaschutzkonzept

Auch das kommunale Klimaschutzkonzept der Stadt Herbolzheim war Thema. Nachdem im Juli ein Energieworkshop stattgefunden hatte, erklärte nun Philipp Huber von Badenova die nächsten notwendigen Schritte. Bis 11. August sollten die Gemeinderatsmitglieder die gesammelten Maßnahmen priorisieren. Die 15 Top-Maßnahmen würden dann in einem Stadverwaltungsworkshop im August vorgestellt. Im darauffolgenden Workshop sollten dann die Maßnahmen und Ziele diskutiert sowie ein Klimaschutzbekenntnis definiert werden. Dann gehe es an den Beschluss zur Umsetzung.

Mobil-Vorsorgekonzept

Des Weiteren wurde der Antrag für ein Mobil-Vorsorgekonzept der Stadt Herbolzheim einstimmig angenommen. In den sieben Punkten des Antrags wird unter anderem die Verwaltung gebeten aufzulisten, wo auf der Gemarkung Herbolzheim Mobilfunksendemasten stehen und welche Anbieter sie nutzen. Des Weiteren werden Angebote für die Erstellung eines Immissionsgutachtens eingeholt, das eine Bestandsaufnahme, Erstellung eines Sendekatasters mit Geländemodell, Simulation und Messung der vorhandenen Strahlenbelastung und Untersuchung von Standortalternativen beinhaltet. Es wird auch geprüft, ob ein Mobilfunkkonzept getrennt nach Kernstadt und Ortsteilen erstellt werden kann, beziehungsweise wie sich die einzelnen Gebiete gegenseitig beeinflussen.

Sanierung der Hauptstraße

Ein weiterer Punkt war die Sanierung der Hauptstraße (vierter Bauabschnitt). Dafür werde bei der Rusterstraße begonnen, bevor Sonnenstraße und Schießstraße folgen sollen. Die Tiefbauarbeiten in Höhe von 451 581 Euro wurden an die Firma Peter Hoch aus Freiburg als günstigsten Bieter vergeben. Baubeginn ist nach den Sommerferien Anfang September, insgesamt sei mit einer Dauer bis März zu rechnen. Ein Ziel sei es auch, in diesem Zuge öffentliche Plätze und Straßen in den Besitz der Stadt Herbolzheim zu nehmen – auch im Sinne der Anlieger. Denn nicht alle hätten daran gedacht, ein Überfahrtsrecht zu beantragen und dürften diese daher offiziell gar nicht überqueren, um zu ihren eigenen Grundstücken zu gelangen.

Bürgermeisterwahl

Ein weiterer Punkt war der Beschluss für die öffentliche Vorstellung der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl. Diese soll am Freitag, 15. September, ab 19 Uhr in der Breisgauhalle stattfinden.