Die Abteilung Bleichheim stellte den Mast im Garten der Familie Andreeva auf. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass die Störche die Nistgelegenheit auch annehmen. Foto: Hoffmann

Oberhalb des Felsenkellers kann nun genistet werden

Herbolzheim (woho). Auch für Störche sind Wohnungen knapp geworden, weil der Bestand stark zugenommen hat. Die Herbolzheimer Familie Andreeva würde sich über Storchenzuzug freuen und hat oberhalb des Felsenkellers einen großen Garten, der nach Meinung des hiesigen Storchenbetreuers Wolfgang Hoffmann geeignet ist, um dort einen Mast mit Storchennest zu errichten.

Vergangene Woche war es dann so weit: Am Abend fuhren die Feuerwehrautos der Abteilung Bleichheim, allerdings ohne Martinshorn, die steile Sackgasse "An der Lehrten" hinauf. Zwölf Kameraden trugen den neun Meter langen Holzmast, den die Gartenbaufirma Glatz aus Freiamt hergerichtet hatte, in den Garten, wo ein Fundament vorbereitet war. Die Aufstellung gelang problemlos. Abgeschlossen wurde die erfogreiche Aktion mit einem Umtrunk bei Familie Andreeva.

Wegen der Nähe zu den Elzwiesen war Herbolzheim seit jeher mehrfacher Niststandort für Weißstörche. Auf dem Behrle-Areal, das momentan umgebaut wird (Vierseitengehöft), brüteten zuletzt im Jahr 1978 Störche. In dieser Zeit war der Tiefststand in ganz Baden-Württemberg mit insgesamt nur noch 15 Brutpaaren. Aktuell sind es wieder fast 1000 Brutpaare.

Erst im Jahr 1995 brüteten in Herbolzheim wieder Störche nach 17-jähriger Pause. Aber anders als damals haben sie es heutzutage nicht mehr so leicht, Niststandorte zu finden, weil die Menschen den Dreck fürchten, der vom Storchennest herunterkommt. Außerdem können aus Sicherheitsgründen keine Nester auf Stromleitungen oder Ähnlichem geduldet werden. Nun bleibt zu hoffen, dass die Störche das neue Nest auch entdecken und annehmen.