Der Abend "Kräuter und Wein" wurde gut angenommen. Foto: Tourismusbüro Foto: Lahrer Zeitung

Torhaus: "Arbeitskreis geführte Touren" präsentiert ausgewählte Weine und ein Kräutermenü

Herbolzheim (red/ma). Wilde Kräuter und feine Weine haben bei einer kulinarischen Veranstaltung im Torhaus die Gaumen der Teilnehmer gekitzelt. Eingeladen hatte der "Arbeitskreis geführte Touren in Herbolzheim".

Diplom-Sommelière Astrid Heß, die für die Veranstaltung verantwortlich zeichnete und die Weine der Winzergenossenschaften und Weingüter aus Herbolzheim und den Ortsteilen vorstellte, hatte sich für den Abend Verstärkung geholt: Martina Zipperle aus Malterdingen, eine ausgebildete Fachfrau für Pflanzenheilkunde und Kräuterpädagogin. Die Wildkräuter – häufig auch als "Unkräuter" verkannt – waren schmackhaft verarbeitet, und so mussten die Gäste weder auf Stängeln noch auf Blättern herum kauen, sondern bekamen ein viergängiges Wildkräutermenü serviert.

Schon der Aperitif, ein Weißburgunder Sekt Graf Eckberg vom Weinhof Mattmüller in Tutschfelden, war mit hausgemachtem Holunderblütensirup versetzt, für den Martina Zipperle nicht nur zahlreiche Rezepte zur Herstellung kennt, sondern auch vieles über die Wirkung von Blüten und Beeren des Busches zu berichten wusste, der früher an jedem Hof zu stehen hatte. Zu den Kräuterpralinen aus Frischkäse mit essbaren Blüten und Giersch-Brot reichte Astrid Heß einen Weißburgunder vom Weingut Holub sowie die Cuvée Isabella aus Grauburgunder und Auxerrois von den Bleichtäler Winzern. Manch einer war überrascht, wie viele Blüten aus Natur und Garten essbar und nicht nur dekorativ, sondern auch schmackhaft sind.

Dass Brennnesseln zu einer leckeren Suppe verarbeitet werden können, davon konnten sich die Kräuter- und Weinfreunde im zweiten Gang überzeugen. Die Suppe wurde übrigens mit Gänseblümchenblüten serviert, die zunächst noch geschlossen waren, ihre Blütenblätter jedoch in der warmen Suppe sofort öffneten. Somit seien die Blüten nicht nur gesund, besonders für Kinder, sondern auch eine Art "Wetterfrosch", wusste Martina Zipperle zu berichten. Die Sommelière schenkte dazu nochmals die Cuvée Isabella sowie einen Spätburgunder Rosé vom Weingut Schaudt aus. Quasi eine ganze Wildkräuterwiese fand sich im Pesto, das mit Schmetterlingsnudeln serviert wurde. Ein Tipp der Kräuterexpertin: Man solle lieber den Giersch im Garten essen als ihn auszureißen. Denn jedes verbleibende Würzelchen führe wieder zu einem neuen Trieb. Neben dem Rosé bekamen die Gäste einen Spätburgunder Rotwein vom Weingut Ringwald ins Glas.

Das Menü wurde mit einer Waldmeister-Mousse mit Erdbeeren beendet, begleitet von einem Weißherbst Spätlese, lieblich ausgebaut, bislang allerdings nur als Fassprobe zu haben, den die Winzergenossenschaft Herbolzheim zur Verfügung gestellt hatte. Waldmeister eignet sich also nicht nur zur Herstellung von Wackelpudding und Maibowle, seine Wirkstoffe können in geringer Dosierung Kopfschmerzen lindern, führen jedoch bei Überdosierung zu den selbigen, wie erläutert wurde. Womit auch wieder die Brücke zum Wein geschlagen war.