Das Orchester des Akkordeonvereins eröffnete das Kirchenkonzert. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Kirchenkonzert: Ungewöhnliche Kombination begeistert die Zuhörer in St. Alexius

Akkordeonklänge und Gospelgesang haben sich in einem Kirchenkonzert vereint. Gestaltet wurde der Abend vom Akkordeonverein Herbolzheim, dem Gospelchor "All2gether" und dem Handharmonika- und Akkordeonclub Bad Krozingen.

Herbolzheim (ws). Der musikalische Reigen in der Kirche Sankt Alexius begann mit dem anspruchsvollen Stück "Kanon in D" von Johann Pachelbel. Diesem Wechselgesang folgte der erste Satz aus dem "Konzert in d-Moll". Es ist das bekannteste Werk von Alessandro Marcello. Die Oboe-Solistin Regine Glöckle setzte mit ihrem souveränen Spiel ein Glanzlicht. Karl Jenkins komponierte die Streichersuite "Palladio Satz 1 Allegretto" in den 1980er-Jahren für eine amerikanische Diamantenwerbung – an diesem Abend war es das Prunkstück zum Abschluss des ersten Auftritts der Gastgeber.

Dem klassischen Einstieg folgte der ganz in Schwarz gekleidete Gospelchor "All2gether" unter der Leitung von Robert Sägesser. Gleich zur Eröffnung der "Clou": Aus der gleichnamigen Ganoven-Komödie drang der berühmte Ragtime aus dem Chorraum, dem weitere traditionelle Lieder bis zu Pop und internationaler Volksmusik folgten. Die musikalische Leitung wechselte nochmals in die Hände von Gregor Heinrich, der neben dem ersten Orchester auch das Gemeinschaftsorchester mit den Krozinger Akkordeonisten dirigierte. Das große Ensemble spielte die programmatische Komposition "Of Castles and Legends" in diesem Jahr beim World Music Festival in Innsbruck vor internationalem Auditorium und kehrte mit einer Auszeichnung zurück. Die Musik basiert auf der Legende der weißen Jungfrau, die von einem Turm in den Tod stürzte, um einer Vergewaltigung durch einen ruchlosen Raubritter zu entgehen.

Zum Finale gesellte sich der Gospelchor zu den Akkordeonspielern. "Akkordeon meets Gospel" imponierte mit der Spiritual- und Gospelmesse von Marc-Oliver Brehm. Die gemeinsamen Darbietungen der Akkordeonisten und des Chores begeisterten so sehr, dass sich die Zuhörer erhoben und stehend applaudierten. Die perfekte Synthese ging mit "Swing Low, Sweet Chariot" direkt unter die Haut. Die Qualität der anderen Stücke wies ebenfalls hohes Niveau auf. Man kam nicht um zwei Zugaben herum. Nach dem "Siyahamba" erklang der Abba-Hit "The Way Old Friends Do".