Hermann Göppert mit einem Bündel uralter Geldscheine Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Ausstellung: Göppert zeigt altes Geld

Von Christine Bohnert-Seidel

Kreuzer, Heller und Scheine – Hermann Göppert sammelt alles, was mit Geld zu tun hat. In einer Ausstellung in Heiligenzell präsentiert er nun einen Teil seiner Sammlung.

Heiligenzell. Im Jahr 1726 wurde in Colmar ein Falschmünzer im Kessel zu Tode gekocht, erzählt Hermann Göppert aus Heiligenzell. Er selbst ist nicht unter die Münzfälscher geraten, vielmehr befinden sich in seinem Fundus Unmengen an historischen und vor allem echten Münzen und Geldscheinen aus unterschiedlichen Epochen.

Rund 3500 Exponate wird er morgen, Samstag, und Sonntag, 22. Mai, von 9 bis 18 Uhr im Josefshaus in Heiligenzell zeigen – darunter auch Requisiten von ehemaligen Reservisten aus dem Ersten Weltkrieg. Die Leidenschaft für die Numismatik, die Münzkunde, verankerte sich bei Göppert im Jahr 1960. Damals lieferte er als Bäcker-Lehrling mit dem Fahrrad Brot in die entlegensten Täler und deren Bauernhöfe in Furtwangen aus. Eine alte Bäuerin bezahlte den jungen Burschen und erzählte ihm von ihrem alten Geld, das sie noch herumliegen habe. "Damals hatte ich noch keine Ahnung von der Bedeutung des Geldsammelns", erzählt Göppert im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung". Als die Bäuerin meinte: "Wenn du willst, gebe ich dir noch mehr", gab es für den gebürtigen Schweighausener kein Halten mehr.

Meist sucht er auf Bauernhöfen

Bis heute lässt ihn die Leidenschaft für alte Währungen nicht los. Wenn auf dem einen Bauernhof altes Geld liegt, müsste es auf den anderen Höfen ähnlich aussehen, dachte sich der junge Mann.

Als wahren Schatz bezeichnete er den Fund von sieben Kilo Silbermünzen, die in einem alten Schmalztopf in Honig gelagert waren. Es waren Münzen aus der Weimarer Republik, die er günstig kaufte. Wieder war es eine Bäuerin, die den Topf unter ihrem Bett verborgen hatte. Das Silber wurde ergänzt um zwei Kilo Messingmünzen.

Noch heute leuchten Göpperts Augen, wenn er von seinen Recherchen und Funden erzählt. Zu den Bauernhöfen klapperte er auch die Pfarreien ab. "Viele Kirchen verfügten über altes Geld aus dem Klingelbeutel", so Göppert.

Er freut sich darauf, in Verbindung mit der 1000-Jahr-Feier von Friesenheim und Heiligenzell der Bevölkerung einen Ausschnitt aus seiner Sammlung zu zeigen. Die Ausstellung biete dem Besucher den unverfälschten Blick auf kulturhistorische Objekte, Dokumente und Exponate, die teils nur noch in Museen zu besichtigen sind. Darunter sind deutsche Münzen und Scheine von 1873 bis 1999, Inflationsgeld von Städten und Gemeinden, sowie Taler, Kreuzer, Heller und Groschen.