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Abwasserzweckverband vergibt Sanierungsaufträge

Der Abwasserzweckverband der Raumschaft Hausach-Hornberg hat in seiner Sitzung am Dienstag unter anderem laufende und künftige Maßnahmen besprochen und den Haushalt verabschiedet. Am Klärwerk stehen 2017 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an.

Mittleres Kinzigtal. Laut Jochen Molitor vom Ingenieurbüro SAG-Ingenieure aus Schramberg wurde in diesem Jahr der Bereich "Biologie Straße eins" saniert. Sie wurde technisch neu ausgerüstet, bekam eine neue Verrohrung, neue Belüfter und der Beton wurde saniert. Für 2017 stünde die Sanierung von zwei Becken der biologischen Reinigung an. Zusätzlich zu den eigentlich geplanten Maßnahmen solle aber auch noch die Sauerstoffregelung der beiden dortigen Straßen optimiert werden. Geplant ist laut Molitor eine getrennte Regelung.

Abgesehen davon stehen vier weitere Maßnahmen an, deren Vergabe in der Sitzung beschlossen wurde. Für jede seien ein bis vier Angebote eingegangen, so Molitor. Im kommenden Jahr werden am Klärwerk weitere Betonsanierungsmaßnahmen durchgeführt. Diese schließen das komplette Belebungsbecken einschließlich der Nebenarbeiten wie Montage, Gerüstbau und Demontage ein. Günstigster Bieter war hier mit 80 123 Euro die Unternehmen Penzel aus Kehl-Auhenheim.

Bei der Maschinen- und Klärtechnik müsse der Belüfter erneuert und das dazugehörige Gitter angepasst werden. Molitor schlug vor, das Angebot von KG Gesellschaft für Wassertechnik aus Nellingen anzunehmen. Es war mit 119 308 Euro das günstigste.

Im Posten EMSR-Technik ist die Ansteuerung der getrennten Regelung für beide Belebungsbecken sowie die erforderliche Messtechnik enthalten. Hierfür ging nur ein Angebot in Höhe von 24 594 Euro von dem Unternehmen Schiele aus Hornberg ein.

Für die Bauarbeiten gab Schätzle-Bau aus Fischerbach mit 26 330 Euro das beste Angebot ab. Sie wird die Aufbetonierung des Belebungsbeckens übernehmen, welche den Auftrieb sicherstellt, wenn der Mittelsteg demontiert ist. Auch Nebenarbeiten führt Schätzle aus.

Die Verträge der Klärschlammentsorgung der Verbandskläranlage Raumschaft Hausach-Hornberg laufen Ende dieses Jahres aus. Somit wurde die Klärschlammentsorgung für die Jahre 2017 und 2018 neu ausgeschrieben. Zwei Firmen reichten ihre Angebote ein, das beste kam mit 283 684 Euro von MSE Mobile aus Karlsbad-Ittersbach. Da das Klärwerk pro Jahr 1550 Tonnen Klärschlamm produziere, betrage der Preis pro Tonne somit 91,5 Euro, rechnete Andre Niederberger vom Klärwerk Hausach vor. Er erklärte, dass das Werk etwa seit sechs Monaten allerdings pro Tonne fünf Euro mehr zahlen müsse, da sich der Zink-Wert im Schlamm auf unerklärliche Weise erhöht habe. Er vermutet, dass der Abfall einer Firma den Wert dermaßen erhöht. Welche das ist, werde man herausfinden, versprach Verbandsvorsitzender Manfred Wöhrle.

Für die Kanal- und Schachtsanierungen am Verbandssammler Kirnbach gab Fakatec aus Waldfischbach-Burgalben mit 88 313 Euro das günstigste Angebot ab. Für die Zeit der Arbeiten müsse man mit Verkehrsbehinderungen rechen, erklärte Verbandskämmerer Werner Gisler.

Die Mitglieder des Abwasserzweckverbands beschlossen einstimmig, die Arbeiten jeweils an den günstigsten Bieter zu vergeben. "Sobald die Witterung es zulässt, starten die Arbeiten. Bis zum Sommer sollten sie dann abgeschlossen sein", sagte Molitor abschließend.

Gisler stellte danach die Jahresrechnung für das Jahr 2015 und den Haushalt 2017 vor. "Wir sind 2015 bei einem Gesamtergebnis von 2,16 Millionen Euro 13 000 Euro unter dem Ansatz", gab er bekannt. Der Haushaltsplan 2017 wird mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 2,24 Millionen im Verwaltungshaushalt und 182 000 Euro im Vermögenshaushalt festgesetzt.

Der Zweckverband beschloss außerdem, 2018 auf das neue Haushaltsrecht umzustellen. Laut Gisler müssen alle Gemeinden bis 2020 diese Umstellung vollziehen. Für Eigenbetriebe und Zweckverbände gebe es die Möglichkeit, auf die sogenannte Eigenbetriebslösung KIVBF umzustellen. Der Eigenbetrieb Wasserversorgung Hausach und der Zweckverband Kinzigtalbad werden schon nach diesem geführt. Aus diesem Grund schlug Gisler vor, auch die Zweckverbände Interkom und den Abwasserzweckverband dieser Bewirtschaftung anzugleichen. Die Mitglieder des Abwasserzweckverbands der Raumschaft stimmten dem geschlossen zu.