Der neue Harten trägt auch dazu bei, dass die Wegführung vom Damm ins Städtle attraktiver wird. So soll er mehr Radfahrer in die Innenstadt locken. Foto: Bauamt

Bauhof und Stadtgärtnerei gestalten alten Kaplaneigarten um. Geringer Pflegeaufwand.

Hausach - Vom verwilderten Garten zum "Ort zum Verweilen": Der Bauhof und die Stadtgärtnerei haben den Kaplaneigarten in den vergangenen Wochen in eine grüne Oase verwandelt. Sie soll den Zugang zum Städtle vom Damm aus attraktiver gestalten.

In der Sitzung des Technischen Ausschusses im März hatte Winfried Klausmann vom Bauamt das Vorhaben vorgestellt. Demnach war der bisherige Bewohner des Kaplanei-Hauses ausgezogen. Da er es aus Altersgründen nicht mehr geschafft hatte, sich um den dazugehörigen Garten zu kümmern, war dieser verwildert. Haus und Harten gehören der Stadt.

"Als das Gebäude schließlich leer stand, kam der Gedanke auf, das herzurichten", so Klausmann. Ein Landschaftsarchitekt erstellte eine grobe Planung, Bauhof und Stadtgärtnerei räumten den Garten komplett ab. Bäume und Sträucher wurden entfernt und mussten teilweise entwurzelt werden. "Nur die große Eiche blieb als Schattenspender stehen", berichtet Klausmann. Danach wurde ausgebaggert, der Unterbau für Wege angelegt und schlussendlich Mutterboden eingesät. Sträucher wurden auf dem 230 Quadratmeter großen Gelände gepflanzt und eine Einfriedung angelegt. Bänke, Tische und Himmelsliegen sowie farbenfrohe Bilder rundeten die "grüne Oase" schließlich ab. Innerhalb von 14 Tagen waren die Arbeiten laut Klausmann durchgeführt. "Die Idee hinter dem neuen Kaplaneigarten war nicht nur, dass er die Leute zum Verweilen und Ausruhen einlädt. Er trägt auch dazu bei, dass die Wegführung vom Damm ins Städtle attraktiver wird."

Der Pflegeaufwand des Plätzchens "hält sich in Grenzen", wie Klausmann sagt. "Alle zwei Wochen muss der rasen gemäht werden, etwa zweimal im Jahr müssen die Sträucher geschnitten werden." Diese Arbeiten übernehmen Bauhof und Stadtgärtnerei.

Und der neue Garten wird gut angenommen. Der Kaplaneigarten liegt direkt neben dem Rathaus. Klausmann und andere Mitarbeiter des Bauamts können von ihren Büros aus immer wieder Menschen sehen, die ihre Mittagspause in dem neuen, grünen Kleinod verbringen oder dort eine Rast einlegen.

Was mit der alten Kaplanei passiert, ist laut Klausmann noch offen.

Vielen Bewohnern, die im Städtle unter der Burg wohnten, war der Weg zur Dorfkirche zu weit. Aus diesem Grund setzten sich Franz Anton Werra und seine Frau Anna Maria dafür ein, dass die "Städtler" einen eigenen Kaplan erhielten, eine Stiftung bezahlte ihn. Der Kaplan bekam ein eigenes Wohnhaus, die Kaplanei. Sie wurde 1784 eingeweiht. Nachdem die Stadtkirche 1894 eingeweiht worden war, wurde die Seelsorge durch einen Kaplan obsolet.