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"Die Fleischboutique Ihres Vertrauens" gewinnt. Neun Gruppen kämpfen unter Motto "Safari" um Sieg.

Hausach - Singende Fleischfachverkäuferinnen, glitzernde Pfauen und ein Flaschengeist mit einer Gießkanne im Hintern: Sie alle gaben sich beim Preismaskenball am Samstag ihr Stelldichein und machten ihn zu einem bunten, schrägen und unvergesslichen Erlebnis.

Nachdem der Ball im vergangenen Jahr aufgrund des Pächterwechsels statt im Gasthaus Löwen im "Hirschen" stattgefunden hatte, fanden sich die Narren am Samstagabend wieder in ihrem traditionellen Lokal ein. "Safari im Löwen" lautete dann auch explizit das Motto, unter dem neun Gruppen um den ersten Preis kämpften.

Blonde Perücken, weiß-rot karierte Kleidchen und über das ganze Kostüm verteilte Spielkarten: So präsentierten sich "Der schwarze Peter und die Kartenzucker" als erste Gruppe. Auch wenn das Kostüm fantasievoll war, bei dem Text, den sie singen wollten, hatte der Kartenzucker dann leider ein paar Hänger.

Danach zwängten sich die "Hausacher Prinzen" mit ihren riesigen Pappmaché-Köpfen durch die Zuschauer, um dann zu verkünden, dass sie alle auf der Suche nach einer Prinzessin sind, die sie erlöst. Und jeder von ihnen hatte nicht nur ganz genau Vorstellungen, wie sie zu sein hatte. Sie hatten sich aus der Narrenschar schon eine Erlöserin ausgesucht. So wurden unter anderem Spättlebock Tanja Mantel nach vorne gerufen, die den Frosch mit einem Kuss in einen Prinzen verwandelte. Nur der letzte Frosch, den Narrenvater Bernd Rößler küssen sollte, überlegte es sich dann doch anders: "Bäh, da bleibe ich lieber ein Frosch!", meinte er und während Prinzen und Prinzessinnen Walzer tanzten, hopste er davon.

Für einen Ohrwurm sorgte "Die Fleischboutique Ihres Vertrauens". "Und zum Abschied schenk’ ich dir ein Rädchen Fleischwurst, und ich wünsche dir einen guten Appetit. Das macht dich jung, das macht dich schön, gibt deinem Leben wieder Sinn, ich bin die Fleischfachverkäuferin", sangen die Damen mit den Schweinsnasen innbrünstig und verteilten unter den Zuschauern Wurststücke.

Charmant präsentierten sich die zwei Stewardessen der "Rainbow Air", die zu Reinhard Mays Hit "Über den Wolken" herein stöckelten und José F. A. Oliver kurzerhand zum Kapitän ernannten. Anschließend verteilten sie bunte Boarding-Pässe für den "Flug über den Preismaskenball". Auch die übliche Pantomime der Sicherheitsanweisungen durfte natürlich nicht fehlen.

Wunderschöne, grün-blau glitzernde Kostüme hatten die "Blauen Pfauen und der Vogelgrippen-Veterinär". "Vorsicht bitte, Vogelgrippe!" warnten sie und sangen dann: "Ab in den Stall, sonst wirst du ein Krankheitsfall!"

Ein Höhepunkt war der Auftritt der Gruppe "Aladdin und die Wunderschlampe". Sie schwebte auf fliegenden Teppichen herein, begleitet wurde sie von einem grinsenden, blauen Flaschengeist, der gerade einer Wunderlampe – einer angemalten und am Hintern befestigen Gießkanne – entstieg. Die Show stahl ihm aber die Wunderschlampe alias Thomas Stötzel die, nachdem sie ihre Burka abgeworfen hatte, einen heißen Bauchtanz zum Besten gab. Angesichts dieser Darbietung war es kein Wunder, dass die Aladdine dann Wünsche äußerten, die sich auf das weibliche Geschlecht bezogen. So sahen sie eine Frau als neue Bürgermeisterin im Rathaus und konnten sich Frauen auch gut bei den Blauen vorstellen.

Was beim Preismaskenball noch nie vorgekommen war, passierte in diesem Jahr das erste Mal: Zwei Gruppen hatten ähnliche Kostüme: Als die "Pfauen vom Kanal" stolzierte die siebte Gruppe herein und erklärten singend, dass sie geboren seien, "um Männer zu lieben".

Das Kinzigtalbad hatten "Miss Lieber Die" sich zum Thema gemacht. "Huse first, mir zuerscht" verkündeten die bunten Freiheitsstatuen in diesem Zusammenhang und versprachen: "We make Huse great again!".

Nicht nur "Cocktail-Feeling", sondern auch einen Hauch Karibik brachte "Katzes Cocktailbar" in den "Löwen". "Eins kannst du stets bedenken, Spaß haben alle mit Cocktailmixgetränken. Egal ob Mann, ob Frau, mit Cocktails werden alle blau", reimten sie.

Nachdem sich die Jury – bestehend aus Tanja Mantel, Meinrad Hiller, Nils Henke, Ursel Schmid und José F.A. Oliver – beraten hatte, verkündete Oliver die Platzierungen . Den dritten Preis bekamen die Hausacher Prinzen, den zweiten "Aladdin und die Wunderschlampe". Sieger wurde "die Fleischboutique Ihres Vertrauens". Die restlichen Gruppen erhielten Trostpreise, der Publikumspreis ging an "Aladdin und die Wunderschlampe".

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