Eine Statue vor dem Hausacher Herrenhaus erinnert an Abt Ignaz Speckle. Foto: Reinhard Foto: Schwarzwälder-Bote

Reihe: Persönlichkeiten prägen Straßennamen im südlichen Teil

Die Hausacher Straßennamen geben einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Stadt. In einer Reihe ergründet der SchwaBo, wie die Straßen zu ihren Namen kamen. Im sechsten Teil geht es unter anderem um die Abt-Speckle-Straße.

Hausach. Die Straßennamen Hausachs wurden geprägt durch Flurnamen wie Hegerfeld, Hasenfeld und durch örtliche Persönlichleiten, die in Hausach geboren wurden oder dort lange lebten.

Eine Besonderheit ist aber die Breitenbachstraße. Ihr Name deutet darauf hin, dass es an dieser Stelle einst einen breiten Bach gab. Dieser hatte Einfluss auf die Bebauung. Vermutlich durch ein starkes Unwetter lief das Wasser des Breitenbachs auf dem Kamm der Ablagerungen, was bei der Bebauung der Häuser in der Netterstrasse dazu führte, dass in den Kellern oft bis zu 20 Zentimeter hoch Wasser stand. Das führte dazu, dass die gerade gebauten Häuser nicht alle sofort bezogen werden konnten. Erstellt wurden die Häuser in der Netter- und Jakobistraße für die Betriebsangehörigen des Walzwerks 1923 und 1927, in den Zeiten der Inflation. Das gleiche passierte später bei der Stadthalle, in deren Kellerräume ebenfalls Wasser eindrang.

Persönlichkeiten wie Abt Ignaz Speckle, Friedrich August Haselwander- und Emil Fischinger prägten den südlichen Stadtkern und gaben den dortigen Straßen Namen. Haselwander und Fischinger waren Einwanderer, die ins Hammerwerk nach Hausach kamen. Friedrich August Haselwandes Urgroßvater kam als Kohlemeister aus Tirol nach Hausach. Friedrich August wurde 1859 geboren. Er studierte in Karlsruhe und Straßburg. Im Jahr 1887 machte er Erfindungen im Triebwerksbau, die heute im Ehrensaal des Deutschen Museums zu sehen sind. 1932 starb er.

Emil Fischinger wurde als Sohn eines Müllers in Hausach geboren. Seine Verdienste lagen im Bereich der Forschung um Schiffdynamos. die dafür nötigen Kenntnisse erarbeitet er sich im Selbststudium. Fischinger erstellte die sächsische Überlandzentrale und baute die Dresdener Straßenbahn. Er starb 1931.

Speckle war bis 1813 Abt des Klosters St. Peter und damit der letzte Geistliche des Klosters. Er wuchs im früheren Laborantenhaus in Hausach auf, das damals hinter dem Gasthaus Eiche stand, später dann im Herrenhaus. Nach 1813 siedelte er nach Freiburg um. Speckle starb am 15. April 1824. Sein Leichnam wurde in der in der Krypta der Klosterbasilika in Freiburg, die den Äbten vorbehalten war, beigesetzt. Eine Statue vor dem Herrenhaus erinnert an ihn.