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"Kinzigtal weltweit": Gereon Roemer zeigt beeindruckende Bilder

"Kinzigtal weltweit"-Organisator hat die Zuhörer im "Castle McHuse" am Freitagabend zum Vortrag "Schottland – Ruf der Freiheit" begrüßt. Referent Gereon Roemer war sechs Monate lang diesem Ruf gefolgt und brachte eindrucksvolle Bilder mit.

Hausach. Roemer ist laut Hoyer kein Unbekannter, vor drei Jahren war er bereits im Kinzigtal und präsentierte die Multimediashow "Norwegen". Doch das war laut Hoyer bestimmt nicht der einzige Grund, warum so viele Zuhörer gekommen waren. Er deutet Parallelen zwischen den freiheitsliebenden Schotten und den Kinzigtälern an und bezeichnete die über Hausach thronende Burg in diesem Zusammenhang als "Castel McHuse".

Nach dieser Einführung kam Gereon Roemer auf die Bühne. Der 46-Jährige stieg mit einem kurzen geschichtlichen Abriss in seinen Vortrag ein, in dem er zuerst auf den Hadrianswall einging. Er sei ein Symbol für Schottlands Ruf nach Freiheit, hätten die Römer ihn doch gebaut, um ihr Reich vor den wilden Schotten zu schützen, die sich einfach nicht von ihnen unterjochen ließen.

Dann begann Roemer von seiner Reise zu erzählen. Den ersten Unterschied zwischen Schottland und dem Rest der Welt habe er bereits beim Frühstück festgestellt. So zeigte er anhand zweier Fotos das typische "continental breakfast" bestehend aus Brötchen, Marmelade und Ei. Das wirkt im Vergleich zum "scottish breakfast", also dem schottische Frühstück, wie eine Vorspeise. Beim Schotten findet sich vor allem tierisches Eiweiß auf dem Frühstücksteller, und zwar in Form von Würstchen, Eiern, einer Pastete aus gebackenen Schweineblut und natürlich Haggis.

Roemers erster Halt in Schottland war das Rannoch Moor, ein 130 Quadratkilometer großes Moor in den schottischen Highlands, durch das er mit Gummistiefeln wanderte. "Der Boden dort ist immer nass und es gibt Schlammlöcher, in denen man bis zur Hüfte versinken kann", erklärte Roemer.

Nach so viel unberührter Natur zog es den Fotografen in die schottische Hauptstadt Edinburgh, die als eine der schönsten Städte Europas gilt. Schließlich besuchte Roemer den höchsten Berg des Lands, was aber nicht viel heißen will: Der Ben Nevis ist gerade einmal 1345 Meter hoch.

Es waren die Geschichten solcher Menschen wie Calum McLeod, denen Roemer auf seiner Reise begegnete und die den Zuhörern den wahren Kern der schottischen Mentalität näher brachten. McLeod war ein Farmer auf der Insel Raasay. Da die Regierung sich weigerte, baute er in mehrjähriger Eigenarbeit eine drei Kilometer lange Straße, die zu seinem abgelegenen Dorf führte, damit es nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten war.

Eine weitere schottische "Spezialität" sind die mehr als 1400 Castles und die dazu gehörenden Spukgeschichten, von denen Roemer einige zum Besten gab. Diese stehen meistens in enger Verbindung zur blutigen und oft tragischen Geschichte des Lands.

Eine solche, wenn auch sie nicht in Spukschlössern stattfand, ist auch die der "Clearances" in den Nordhigh-lands. Bei diesen wurde im späten 18. Jahrhundert die ansässige Bevölkerung zugunsten der flächendeckenden Einführung der Schafzucht vertrieben. Heute gibt es wieder einige Schotten, die sich das Land durch Gerichtsverfahren und neue Ideen zurück erkämpft haben. Ein Beispiel, das zeigt, dass der Ruf der Freiheit nicht leiser geworden ist und die Schotten ihm auch heute noch folgen. Mit diesem Zeichen der Hoffnung beendete Roemer den Vortrag.