Elisabeth Wolber enthüllt mit Hartmut Märtin und Christel Kern das Bücherhäusle. Foto: Jehle

Gruppe Kultour stellt mit ausgedienter Telefonzelle "Bücherhäusle" auf

Hausach (eve). Eine ausgemusterte leuchtend gelbe Telefonzelle, Regale gefüllt mit unterschiedlichster Lektüre und voilà – dem Hausacher "Bücherhäusle" bei der Mediathek kann rund um die Uhr ein Besuch abgestattet werden. Am Samstag enthüllten die Initiatoren, die Gruppe Kultour, das gut verschnürte "Paket".

Die Idee dahinter ist so einfach wie bestechend: Wer sich ein Buch herausnimmt, stellt ein anderes wieder hinein. Von Sach- und Kinderbüchern sowie Romanen ist für alle etwas dabei. Regeln wie Öffnungszeiten, Aufsicht oder Anmeldung gibt es nicht. Mitarbeiterinnen der Mediathek betreuen zusammen mit der Gruppe KulTour die pfiffige Westentaschen-Bibliothek. "Wenn alle ein Buch in der Qualität einstellen, wie sie auch selbst gerne mitnehmen würden, dann wird das Bücherhäusle dem Ruf der Stadt Hausach als Buchstadt gerecht", sagte Elisabeth Wolber bei der Einweihungsfeier.

Hausachs "Literaturpapst" José F. A. Oliver war der erste, der Bücher von Barbara Köhler und Nils Mohl sowie eines seiner Bände im Bücherhäusle einstellte. Auch der aktuelle Stadtschreiber Joachim Zelter platzierte eines seiner Werke – "Ministerpräsident" – in das Regal, nur um umgehend wieder von Oliver entnommen zu werden, was Heiterkeit in der kleinen Runde auslöste.

Sehr angetan war der Schriftsteller von der kommunikativen Symbolik der einstigen Fernsprechzelle, die nun zum Austausch vom geschriebenen statt des früher gesprochenen Worts einlädt. Seine ausgesprochene Neugier indes, wie die Gruppe KulTour an das "Häusle" gekommen ist, blieb ungestillt. Wolber mochte nur verraten, dass Zimmermeister Erich Armbruster aus Haslach mit seinem Helfer das Häuschen gesäubert und die Regale eingebaut hat. Entsprechend dem regnerischen Wetter am Samstag lud Wolber dazu ein, sich nach dem Motto "Huse liest" mit Lesestoff zu versorgen.