Viele Ehrenamtliche helfen beim Umbau. Auch die Volleyballmannschaft aus Haslach kam schon zum Arbeitseinsatz vorbei. Foto: Störr

Tierheim: Architekt berichtet über Stand.

Hausach - Das Tierheim nimmt immer konkretere Formen an. Bei der außerordentliche Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Hausach am Donnerstag hat Architekt Achim Lehmann die Pläne, die zu leistenden Arbeiten und eine Kostenberechnung vorgestellt.

"Wir haben in Absprache mit dem Veterinäramt abgeklärt, was das Tierheim benötigt", erklärte Lehmann eingangs. So werde das Tierheim in drei Abschnitte unterteilt: Tierunterbringung, Behandlungsraum und Verwaltungsbereich. Auch eine Quarantänestation gehöre dazu. Die Baugenehmigung sei dann 24. November erteilt worden.

Nachdem er diesen ersten Überblick gegeben hatte, stellte Lehmann die Pläne im Detail vor. Drei Zimmer seien für die Katzenbetreuung vorgesehen, aus dem ehemaligen Bad werde ein Lager mit einer Duschmöglichkeit, um zum Beispiel Katzenklos zu reinigen. Außerdem solle es eine Futterküche und einen Behandlungsraum geben, bei dem eventuell ein Tierarzt stundenweise vor Ort sein könnte. "Der könnte auch Anlaufstelle für die Kinzigtäler sein, wenn sie wissen, dass ein Tierarzt zu einer bestimmten Zeit im Tierheim ist", fügte Vorsitzende Heike Mayer hinzu.

Laut Lehmann müssen die Sanitäranlagen erneuert werden, in den Keller komme eine neue Heizung. Deren Erneuerung sei gerade in Bearbeitung. "Das wird eine moderne Holzpelletanlage", so der Architekt. Dies wäre insofern von Vorteil, weil damit der alte Kamin, der nicht mehr betriebsfähig ist, stillgelegt werden könnte.

Auch auf die Kläranlage kam er zu sprechen. Nachdem bekannt geworden war, dass deren Betriebserlaubnis abgelaufen war und sie nur unter Auflagen erneuert werden könnte (wir haben berichtet), habe der Verein sich für eine geschlossene Grube entschlossen. "Die Entsorgungsfirma kommt dann ein- bis zweimal im Jahr und holt das ab", so Lehmann. "Das ist gegenüber einer Neuanschaffung die wirtschaftlichste Lösung und kostet nur etwa 200 Euro im Jahr." Auch bei der Elektrotechnik sei der bisherige Stand nicht abnahmefähig, außerdem müssten Tapeten und Türen erneuert werden.

Die Heizung sei mittlerweile fertig, die Sanitärinstallation ebenfalls, jetzt würden die Elektroinstallationen angegangen und die Handwerker seien gerade dabei, das Dach zu dämmen.

"Wir gehen bei all dem von einem Budget von 1165 900 Euro aus", so Lehmann. Ein Drittel davon, also rund 55 000 Euro werde über Zuschüsse, ein Drittel über die Kommune und ein Drittel über Eigenleistung finanziert. Er regte auch an, über Hochwasserschutz nachzudenken, indem die Gartenmauer zur Kinzig erhöht werde. "Bei einem Hochwasser würden die Kellerräume mit der Heizung überflutet", gab er zu bedenken. Diese Maßnahme würde in etwa 6000 Euro kosten.

"Ihr seht, es bewegt sich etwas", fasste Meyer zusammen und schwor den Verein ein: "Wir schaffen das!".

Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle würdigte dieses Engagement. "Ich weiß, was die ehrenamtliche Arbeit bedeutet. Aus diesem Grund haben wir, die Gemeinde, den laufenden Zuschuss auf 40 Cent pro Einwohner erhöht", gab er bekannt. Das ergebe zwar einen Überschuss, "aber ein Neubau hat ja immer Folgekosten", gab er zu bedenken. Er freute sich auf die "komfortable Situation", bei einem bestehenden Tierheim zu wissen, wohin man Fundtiere bringen könne. Die Nachbargemeinden hätten das Projekt natürlich auch im Blick "und das bringt eine Verpflichtung mit sich – zum Wohl der Tiere, aber auch zum Wohl der Gemeinden", meinte Wöhrle abschließend.