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"Musica Viva" verzaubert mit Adventskonzert

Wer bisher noch nicht in Adventsstimmung war, ist es spätestens seit dem Besuch des Konzerts des Kammerorchesters Musica Viva Kinzigtal. Die Musiker unter der Leitung von Peter Stöhr zauberten eine festliche, besinnliche Atmosphäre in die Hausacher Dorfkirche.

Hausach. Musica Viva besteht aus Profimusikern, hauptsächlich Lehrkräften der Musikschule und Laien aus dem Kinzigtal. Wie in den vergangenen Jahren spielten sie auch bei diesem Adventskonzert hauptsächlich Stücke aus dem Barock. Den Auftakt machte das Stück "Einzug der Königin Saba" von Georg Friedrich Händel. Es begeisterte die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche restlos.

Es folgte die Suite E-Moll aus der Tafelmusik von Georg Philipp Telemann. Laut Peter Stöhr betrieb Telemann (1681-1767) mit diesem Stück bereits eine Art "crowdfunding": Vermögende, musikbegeisterte Menschen konnten sich vorab die Noten des Stückes für acht Reichstaler kaufen. Immerhin etwa 200 Personen folgten seinem Aufruf. Einer von ihnen war Händel. Bei ihm findet man mindestens 18 Zitate aus diesem Stück. Das war jedoch damals nicht als Plagiat verpönt, sondern schmeichelte dem Künstler. Besonders das virtuose Spiel von Odile Meyer-Siat begeisterte bei diesem Stück.

Es folgte der "Reigen seliger Geister" aus "Orpheus und Eurydike" von Christoph W. Gluck. Dabei begeisterte Luzia Krämer-Stöhr mit ihrem Flötensolo das Publikum. Bei diesem Stück handelt es sich um Ballettmusik. Das "Concerto für Harfe in B-Dur op. 4/6" von Händel bescherte der Hausacher Dorfkirche laut Peter Stöhr eine Premiere. Zum ersten Mal wurde in der Dorfkirche eine Harfe gespielt. Die mit Spannung erwartete Harfenistin Doesjka van der Linden bot eine sehr feine Interpretation und bekam langanhaltenden Applaus. Dieses Stück wurde von Händel als Zwischenmusik für seine Oratorien geschrieben.

Auch mit der "Aria in classic style" von Marcel Grandjany (1891-1975) versetzten van der Linden und Musica Viva die Zuhörer in eine wirklich zauberhafte Stimmung. Dieses Stück war das einzige des Konzerts, welches nicht aus dem Barock stammt. Marcel Grandjany war Musiklehrer, Komponist und Dichter. Er lehrte bis 1938 in Paris und wanderte dann in die USA aus.

Zum Abschluss dieses wunderschönen Konzerts spielte das Orchester passenderweise "Nun freut euch ihr Christen" und das Publikum folgte gerne der Aufforderung zum Mitsingen. Und so mancher wird dieses besinnliche Konzert wohl als vorweihnachtliches, musikalisches Geschenk empfunden haben.