Münchener Architekturbüro gewinnt Realisierungs- wettbewerb für Gemeinschaftsschule
Ein Münchener Entwurf für die Hausacher Gemeinschaftsschule: Das Büro Schätzler Architekten hat den Realisierungswettbewerb für die Einrichtung gewonnen. Deren Entwurf überzeugte die Jury durch ein gut in das Stadtbild und den Schulbereich eingepasstes Gebäude.
Hausach. 19 Architekturbüros aus fünf verschiedenen Bundesländern hatten ihre Entwürfe eingereicht, einige stammten auch aus der Region. Gestern wurden sie im katholischen Pfarrheim vorgestellt.
Laut Preisrichter Fred Gresens hatte die Jury – neun Preisrichter und sechs Sachverständige aus der Hausacher Verwaltung sowie Schulwesen – alle Pläne unter den Gesichtspunkten Funktionalität, städtebauliche Erschließung und Entwurfskonzept beurteilt. "Es wurden eine große Bandbreite von Lösungen eingereicht", sagte Gresens eingangs. Dann erklärte er das Bewertungsverfahren. Demnach habe es mehrere Sichtungsgänge gegeben, bei denen in jeder Runde Arbeiten aussortiert wurden. "Zum Schluss blieben sechs Arbeiten übrig – zwei bekamen Anerkennungen, vier wurden platziert", so Gresens. "Gewonnen hat das Büro Schätzler aus München."
Laut Gresens sei deren Konzept sehr kompakt und weise eine einfache Funktionalität auf. Besonders hervorzuheben sei, dass die Aula gut zum Schulhof angeordnet sei und so zum Beispiel eine gemeinsame Nutzung von Schulhof und Aula bei Festen ermögliche. "Mit wenigen Eingriffen schafft das Konzept Verbindungen und es bietet eine gewisse Optionalität für Weiterentwicklungen", führte Gresens weiter aus. Die Unterteilung der Neubauten in Sockel- und Obergeschosse mit bunten Lamellen schaffe laut schriftlicher Beurteilung der Preisrichter eine angenehme Atmosphäre und gebe dem Gebäude eine lebendige Struktur.
Gresens betonte, dass das Gewinner-Konzept nicht das endgültige sei. "Wir befinden uns in der Vorentwurfsphase. So wie das Modell hier steht, wird es nicht gebaut", stelle er klar. "Aber es bietet das stabilste Gerüst, mit dem es sich am besten weiter arbeiten lässt."
Mit der Ausführung werde einer der Preisträger vom Gemeinderat beauftragt, das heißt, dass das nicht unbedingt Schätzler Architekten sein wird. "Aber natürlich möchten wir das übernehmen", sagten Tanja Scharf und Walter Schätzler vom Büro Schätzler. Acht bis zehn Wochen hätten sie für das Erarbeiten ihres Entwurfs gebraucht – eine Arbeit, die sie vor besondere Herausforderungen stellte. "Vor allem wegen der Komplexität mit den Bestandsbauten und des städtebaulichen Zusammenhangs" sagte Scharf. Es sei eben nicht alltäglich, zwei Schulen zusammenzufassen, auch wenn ihr Büro regelmäßig an solchen Wettbewerben teilnehme. "Wir suchen online gezielt nach Teilnahmemöglichkeiten", so Schätzler.
Unabhängig davon, wer die weiteren Planungen übernimmt: "Wir sind zeitlich heftigst gefordert, Eile ist geboten", betonte Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle. "Die Schule wartet dringend, einige Klassen werde momentan ja in Containern unterrichtet." Auch wenn sich das Robert-Gerwig-Gymnasium und die Kaufmännischen Schulen bereit erklärt hätten, notfalls Schüler bei sich unterzubringen, hofft Wöhrle, dass der Gemeinderat noch in diesem Jahr über den weiter Ausführenden entscheidet. "Wir müssen möglichst schnell in die Gänge kommen", fasste er zusammen.
Weitere Informationen: Die Entwürfe werden heute von 14 bis 17 Uhr und morgen von 11 bis 17 Uhr im katholischen Pfarrheim öffentlich ausgestellt.
