In Hausach sind die Kanäle teilweise unterdimensioniert. Foto: Störr

Rat nimmt den Entwässerungsplan entgegen und beauftragt Ingenieursbüro mit weiteren Schritten

Der Hausacher Rat hat den Generalentwässerungsplan zur Kenntnis genommen und das Ingenieurbüro Zink mit den weiteren Schritten beauftragt. Nach der Genehmigung durch das Landratsamt muss überlegt werden, wie bei der Sanierung vorangegangen wird.

Hausach. Die Entwässerung der Stadt erfolgt komplett im Trennsystem. Das Schmutzwasser wird in Kanälen der Verbandskläranlage zugeführt, das Regenwasser wird in die Vorfluter eingeleitet. Panther stellte dem Gremium die hydraulische Mindestleistungsfähigkeit des Hausacher Kanalnetzes vor. "Berechnungsgrundlage war das Versiegelungskataster der gesplitteten Abwassergebühr und der Flächennutzungsplans. Anhand dieser Zahlen wurde die Genehmigung der Einleiter-Erlaubnisse berechnet", so Panther.

Ausgegangen wurde von einem Modellregen, der alle drei Jahre auftritt und mindestens 45 Minuten andauert. Nach den vorliegenden Zahlen ergebe sich eine Überbelastung im Bereich der Gustav-Adolf-Rist-Straße, der Gerwigstraße und der Hegerfeldstraße. Dort schlug Panther eine zusätzliche Verbindung mit Ablaufkanal in Richtung der Kinzig vor.

Am Hechtsberg seien die Kanäle der Ferdinand-Reiß-Straße unterdimensioniert, ebenso wie im Bereich der Vorlandstraße. Ähnlich sehe es in der Hauptstraße und der Kreuzäckerstraße aus. Hier könnten die Kanäle in Verbindung mit künftigen Straßenbaumaßnahmen aufdimensioniert werden. Im oberen Hauserbach könnte eine direkte Anbindung an den Bach eine Entlastung bringen, im unteren Hauserbach soll in den nächsten vier Wochen eine Entlastung kommen. Eine besondere Situation bestehe im Industriegebiet, in dem die Kanäle den Grundstückseigentümer gehören. Dort gebe es nach den Berechnungen "starke Auslastungen", die Inhaber müssten ihr Kanalnetz selbst auf Vordermann bringen.

In der Eisenbahnstraße gebe es eine deutliche Überlastung, "mit einer kompletten Auswechslung der Kanalrohre hätte man die Entwässerung im Griff".

Für das interkommunale Gewerbegebiet "In den Aspen" sei ein kleines Rückhaltebecken mit einem Volumen von 3500 Kubikmetern geplant. Bürgermeister Wöhrle zeigte sich vom "Thema Eisenbahnstraße überrascht. Die gerade erneuerte Straße sollte nicht gleich wieder aufgerissen werden."

Der Rest müsse in der Zukunf bei anstehenden Straßenarbeiten angeschaut werden. Bauamtleiter Hermann-Josef Keller berichtete auf Nachfrage, dass von 2004 bis 2014 alle Schmutzwasserkanäle im Rahmen der Eigenkontrollverordnung überprüft und wo nötig saniert worden seien. Beim Regenwasser habe es bisher noch keine Kanalüberprüfung gegeben.

INFO

So geht's weiter

Wenn alle vorgeschlagenen Maßnahmen des Generalentwässerungsplans in Hausach umgesetzt werden, entstehen Kosten von etwa 1,8 Millionen Euro. Im Ergebnis stellte Ingenieur Martin Panther fest: Beim Regenwasser werden die Anforderungen nach den geltenden Richtlinien weitestgehend erfüllt, beim Schmutzwasser sind die Leitungen hydraulisch ausreichend. Der vorgestellte Plan wird jetzt beim Landratsamt zur Genehmigung eingereicht.