Pfarrer Gerhard Koppelstätter, hier mit seinem Pudel Ivo, will der Gesundheit zuliebe früher in den Ruhestand gehen. Foto: Reinhard

Pfarrer geht Gesunheit zuliebe vorzeitig in Ruhestand

Eigentlich wollte er erst in neun Monaten seinen Hut nehmen. Doch vor ein paar Wochen erklärte Pfarrer Gerhard Koppelstätter dass er bereits im Oktober gehen werde. Nun erklärt er den Grund.

Hausach. Kurz bevor er für drei Wochen in den Urlaub fuhr, hatte Koppelstätter in der Sonntagsmesse verkündet, dass er vorhabe, nicht wie geplant Ende Juli 2018, sondern bereits im Oktober in den Ruhestand zu gehen.

Nun ist er aus dem Urlaub zurückgekehrt und hat alle notwendigen Schritte eingeleitet. Gerade hat er dem Erzbischof, der Koppelstätters Bitte um Entpflichtung empfangen hatte, einen letzten Besuch abgestattet. Als Grund für seinen früheren Ruhestand nennt der Pfarrer seine Gesundheit: "Ich hatte an Christi Himmelfahrt einen Herzanfall", erzählt er. Es sei kein schwerwiegender Anfall gewesen, "nur ein kurzer Zusammenbruch mit Vorhofflimmern", dennoch habe Dekan Matthias Bürgle ihm danach empfohlen, früher zu gehen, Koppelstätters Gesundheit zuliebe. Vor sechs Jahren hatte er bereits eine schwerere Herzattacke erlitten. "Zuerst habe ich überlegt, dass ich ein Jahr ja noch machen könnte", sagt der Pfarrer, "aber andererseits ist die Gesundheit ein wichtiges Gut."

Neun Monate früher zu gehen, falle ihm schon schwer, aber er freue sich auch auf seinen Ruhestand und seine Freizeit flexibler gestalten zu können, zumal ihm die Verwaltung immer mehr über den Kopf wuchs. "Manchmal fühlte ich mich eher wir im wirtschaftlichen Management als wie in der Seelsorge tätig", berichtet er. Aber gerade die sei ihm wichtig und er wolle ihr auch in seiner Rente nachgehen.

Bis dahin organisieren er und seine Haushälterin Jeannette Fischer ihren Umzug nach Zell in eine Übergangswohnung, ihr endgültiges Ruhestandsdomizil wollen sie in Haslach beziehen. Doch das ist noch nicht bezugsfertig.

Ein neuer Pfarrer soll laut Koppelstätter Ende des Jahres bis Anfang 2018 nach Hausach kommen. Bis dahin übernimmt ein Übergangspfarrer aus der Nachbarschaft, die Stelle wird ausgeschrieben. "Dann wird die Kirchenbehörde sehen, ob sich jemand meldet", so Koppelstätter. Trotz Priestermangel sagt er: "Zu 90 Prozent bin ich mir sicher, dass mir jemand nachfolgt." Seinem Nachfolger rät er "offen zu sein, hinzuhören, was die Leute bedrängt" und ein "Pfarrer auf Augenhöhe" zu sein.

Er selbst nehme natürlich auch mit ein bisschen Wehmut Abschied und blickt zufrieden auf seine Zeit in Hausach, Hornberg, Gutach und Niederwasser zurück. "Ich konnte in den vergangenen Jahren viel bewegen und habe den persönlichen Kontakt zu den Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten sehr genossen. Es war ein langer Weg, auf dem ich viele Leute begleitet habe", sagte er.

INFO

Verabschiedung

Pfarrer Gerhard Koppelstätters letzter Arbeitstag wird der 15. Oktober sein. Die offizielle Verabschiedung von der gesamten Seelsorgeeinheit Hausach, Gutach, Hornberg und Niederwasser ist für den 22. Oktober geplant.