Ein Scherenschnitt von Severein Wernhöre Foto: Repro Foto: Schwarzwälder-Bote

Reihe: Viele Veränderungen in Hausach ab 1811

Hausach (s/cr). Ein neuer Bürgermeister wird in Hausach am 24. September gewählt. Grund genug, einen Blick zurück zu werfen und die Bürgermeister der vergangenen 200 Jahre vorzustellen.

In der nach-napoleonischen Zeit kam es in Deutschland zu kommunalen Veränderungen, die sich zunächst nur zögerlich auswirkten. Severin Wernhöre wurde 1811 erster Schultheiß. Er häufte jedoch, da er Außenstände nicht einforderte, 210  000 Gulden Schulden an. 1823 wurde er abgewählt und Bergamtskassierer Joachim Sattler als neuer Schultheiß eingesetzt.

Für die Bevölkerung herrschten damals harte Jahre, vor allem 1817 und 1818, da eine große Hungersnot herrschte. Es war auch die Zeit, in der Fronden abgelöst wurden. Die entsprechenden Konferenzen leitete Sattler. Er griff beherzt durch, wurde von der Bevölkerung geachtet, hatte jedoch verständlicher Weise in den Reihen seines Vorgängers auch Feinde. Bereits im Jahr 1826 bat er um Entlassung von seinem Amt. Dieser Bitte wurde jedoch zunächst nicht stattgegeben, ein Jahr später wurde er dann aber doch entlassen.

Ihm folgte von 1827 bis 1857 Bäcker Georg Waidele. Er leitete seine Amtsgeschäfte mit Geschick. In seiner Amtszeit wurden der Blutzehnt und die Herrenfronden aufgehoben. Für die wenigen Häuser wurden Hausnummern eingeführt. In dieser Zeit fand auch die Kinzigregulierung durch Tulla statt. So wurde 1843 der Kinzigdamm gebaut. Waidele wurde zum Ende seiner Amtszeit die Verdienstmedaille verliehen. Er starb 1858.

Von 1856 bis 1865 war der Schuhmacher Josef Buchholz Bürgermeister, über den nicht viel bekannt ist. Ihm folgte der Gerber Hermann Becherer. In seine Amtszeit fiel der Bahnbau, der für Hausach wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Im Jahr 1864 wurde mit dem Gleisbau begonnen. Der erste Zug erreichte von Offenburg kommend 1866 Hausach, das Endstation war. Fünf Züge verkehrte damals. Hausachs Wirtschaft blühte auf, Pferdegespanne sorgten für die Weiterbeförderung der Gäste ins Obere Kinzigtal, ins Wolftal, nach Bad Rippoldsau und ins Gutachtal.

Bürgermeister Becherer war bis 1870 im Amt. Ihm folgte Konstantin Schmid