Frank Breig will als Nachfolger Manfred Wöhrles ins Rathaus einziehen. Foto: Reinhard

Gemeinderatsmitglied will als Bürgermeister transparente Entscheidungen treffen / Freude an Kommunalpolitik

Er rutschte über eine Vereinstätigkeit in die Kommunalpolitik und entwickelte im Lauf der Jahre ein großes Bedürfnis, sich in dieser Richtung weiterzubilden und zu orientieren. Gemeinderat und Polizist Frank Breig ist der zweite Bewerber um das Amt der Bürgermeisters.

Hausach. Er sei generell schon immer politisch interessiert gewesen, das Interesse an der Kommunalpolitik habe sich dann über die Jahre entwickelt, denn "in der Kommune kann man am meisten bewegen, man bekommt mit, was die Leute bewegt", so Breig. 2009 kam er für die CDU in den Gemeinderat, beim zweiten Versuch. Bereits 2004 hatte er einmal kandidiert, nachdem ihn Josef Ringwald, der 2009 aus dem Rat schied, auf eine Bewerbung angesprochen hatte. Breig war zu dem Zeitpunkt Geschäftsführer der Hausacher Stadtkapelle und als solcher ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.

"In der Anfangszeit im Gemeinderat war ich natürlich ein wenig nervös, schließlich gab es viele neue Themen, aber das legte sich schnell", erzählt Breig. Und bald merkte er: Es macht ihm Spaß. "Früher hätte ich mir keine reine Verwaltungstätigkeit vorstellen können", gibt er zu. "Aber als ich begann mich in die Materie einzuarbeiten, hat mir das Freude gemacht." Und das war ihm wichtig, denn er wollte "eine gewisse Kompetenz" in den Gemeinderat mitbringen. Auch heute, nach acht Jahren, hält er es für wichtig, sich fortzubilden. Mindestens einmal im Jahr nimmt er an einem Lehrgang teil. "Man muss heutzutage viel dazulernen, das ist eben so", ist er überzeugt. "Ich halte es für unsere Arbeit wichtig, dieses Lernbereitschaft und Offenheit mitzubringen."

Die konkrete Überlegung, einen Schritt weiter zu gehen, hegt Breig seit vier, fünf Jahren, wie er erzählt. Bereits im vergangenen Sommer sei er angesprochen worden, ob er sich vorstellen könne, als Bürgermeister zu kandidieren. "Aber das habe ich das erst einmal von mir gewiesen. So lange Bürgermeister Manfred Wöhrle nichts von einem Rückzug sagte, wollte ich nichts machen."

Nachdem Wöhrle im Herbst des vergangenen Jahres verkündet hatte, dass er nicht mehr zur Wahl antreten werde, wurden Breigs Überlegungen konkreter, denn "natürlich überlegt man sich das als Gemeinderat", gibt er zu. Aber es hätten ihn auch Vertraute gefragt, Menschen, denen er eine hohe politische Kompetenz zuschreibt, berichtet Breig. Zusammen mit seiner Familie fällte er Mitte April schließlich den Entschluss für eine Kandidatur – eine wohl überlegte Entscheidung, denn Breig hat nicht nur großen Respekt vor dem Amt, auch die Familie hatte ein Mitspracherecht. "Bei einer Kandidatur und auch als Bürgermeister tritt man an die Öffentlichkeit, auch die Familie", sagt Breig.

Doch genau das ist es auch, was ihn am Amt reizt. "Der enge Kontakt zum Bürger und das Gespräch mit ihm, das macht mir Freude, das merke ich schon jetzt im Wahlkampf", so der Kandidat. Er betont, dass er sich nicht aus einer persönlichen Berufsunzufriedenheit um das Amt beworben hat. Er möge seine jetzige Arbeit, sie habe ihm immer Freude bereitet. Doch als Bürgermeister könne er noch einen Schritt weiter gehen.

Und dann spielt natürlich auch die Heimatverbundenheit eine Rolle. "Als ich jung war, hatte ich wie die meisten Jugendlichen eine gewisse Distanz zu Hausach. Die große, weite Welt war interessanter", erzählt der gebürtige Hausacher. Über die Jahre und vor allem über die Tätigkeit in Vereinen sei die Bindung zu seiner Heimat gewachsen, "ich habe immer mehr entdeckt, was mit gefällt". Was genau das sei? "Hausach hat eine gute Mischung zwischen dem Ländlichen und Städtischen. Es ist offen, tolerant und dennoch überschaubar", zählt Breig auf. Er selbst habe seine Heimat im Wahlkampf noch einmal von einer anderen Seite kennengelernt. "Den Außenbereich bin ich komplett mit dem Fahrrad abgefahren und habe da auch noch mal neue Ecken und Aspekte gesehen", erzählt er.

Radfahren ist genau wie die Musik – Breig spielt in der Stadtkapelle Tenorhorn – ein Ausgleich für ihn. "Ob ich im Falle einer Wahl als Bürgermeister dafür noch Zeit habe, wird sich zeigen." Wichtig sei ihm aber vor allem, dass noch Zeit für seine Familie sei, immerhin hat der 45- Jährige zwei kleine Kinder.

Den Rest von Hausach kennte er schon sehr gut und weiß auch um die Stellen, an denen es Verbesserungsbedarf gibt. "Der Kanal, der Burghof, das Bahnhofsareal – all das hat noch Aufwertungspotenzial", meint er. Ein wichtiges Ziel im Falle einer Wahl sei für ihn, die Transparenz für die Bürger noch zu erhöhen, unter anderem mit einem Ratsinformationssystem. "Es ist wichtig, dass man als Bürgermeister so viele Bürger mitnimmt wie möglich und bei politischen Entscheidungen so transparent ist, dass viele – alle wäre zu viel verlangt – mit ihnen leben können", betont Breig. "Das Wohlergehen der Stadt steht im Vordergrund."

INFO

Vorstellung

Der Schwarzwälder Bote stellt die vier Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters vor. Die Reihenfolge entspricht der auf dem Stimmzettel. Als nächstes erscheint das Porträt über Frank Lehmann. Die Wahl ist am Sonntag, 24. September.