Die Preisträger des Jahrgangs. Marcella Haas (Zweite von links) schaffte einen Durchschnitt von 1.0. Foto: Dorn

Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums freuen sich über ihre Reifezeugnisse / Marcella Haas schafft 1,0-Notendurchschnitt

70 Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums Hausach haben am Freitagabend in der Haslacher Stadthalle ihre Reifezeugnisse erhalten. Marcella Haas schafft die Traumnote 1,0.

Hausach. "Tonight, we are young so let’s set the world on fire" – mit diesem ob der Krawalle der G20-Gegner in Hamburg tagesaktuellen Song der US-amerikanischen Band "Fun" eröffneten die Abiturienten des WG Hausach am Freitagabend ihren Abiball.

Nach einem opulenten Mahl, kredenzt von den Kinzig-Food-Wheels schritt Schulleiter Rainer Wittmann ans Rednerpult und gestand ein, mit dem diesjährigen Abi-motto "Straight outta school" zunächst so seine Probleme gehabt zu haben. "Nach drei Jahren nichts wie weg, raus aus der Schule?" – das sei für ihn und seine Lehrerschaft auf den ersten Blick natürlich nicht gerade als Kompliment zu verstehen gewesen. Wittmann machte alternativ einen weiten Bogen um das Hip-Hop-Straßengangster-Genre, welchem die Abiturienten ihr Motto entlehnt hatten.

Seine Volte führte den Naturmenschen Wittmann zum Gestüt Marbach, wo er im Frühjahr Zeuge wurde, wie eine ganze "Schule" junger Fohlen zum ersten Mal ihren wohl behüteten Fohlenstall verlassen durften, um die große weite Koppel mit all ihren fremden Sinneseindrücken zu schnuppern. Auf der Türschwelle stand die Welt für einen Moment still, dann folgte ein Schnauben, geblähte Nüstern, aufgerissene Augen, die alles zugleich aufnehmen wollten. Dann taten die Fohlen einen kollektiven Satz in die Welt, "straight outta school".

Damit war die Volte zurück zum Abi-Motto geglückt und Wittmann hob sein Glas auf einen hervorragenden Abiturjahrgang mit einem Durchschnitt von 2,3.

Vor ihrem Sprung in die Welt der Ausbildung, des Studiums, der Weltreise oder des Sozialpraktikums bekamen die Hausacher "Fohlen" ihre Reifezeugnisse überreicht. Ob sie sich reif fühlten, müssten sie selbst beantworten, ob die Lehrer und Eltern ihnen das dafür Nötige mitgegeben hatten, wurde an dem Abend von verschiedenen Seiten noch beleuchtet.

Zunächst blickte Schülersprecher Tom Kienzle auf die drei Jahre am Wirtschaftsgymnasium Hausach zurück, die für alle drei Eingangsklassen im Herbst 2014 mit den "Kennenlerntagen" begonnen hatten. Einsortiert in die Klassen WGI11/1 – "die Streberklasse" – offiziell die Schulart WG International mit englischsprachigem BWL-Schwerpunkt, WGW11/2 und WGW11/3 fanden sich seine Mitschüler schnell zu drei verschworenen Haufen zusammen, von denen ein Haufen tatsächlich recht früh beschlossen hatte, die Tagesfreizeit zum Lernen zu nutzen.

Aber auch die beiden anderen Klassen entwickelten sich im Wettbewerb prächtig. Eine Klasse nahm sogar eine Wette gegen ihren Gemeinschaftskunde-Lehrer, der in beiden Klassen unterrichtete und gewann ein Raclette-Essen. Die andere Klasse freute sich mit ihrer jungen BWL-Lehrerin Ann-Katrin Vollmer drei Jahre lang immer wieder auf die Welschensteinacher Fasnet. Dazu kamen die Studienfahrten nach Amsterdam und Prag, allesamt Erlebnisse, die Kienzle zu einem großen Lob und Dank an die Lehrer des WG Hausach bewegten.

Mit emotionalen Reden der Klassenlehrer ging es an die Zeugnisübergabe. Studiendirektor Michael Zürn, der die Klasse im letzten Jahr von Sabine Rognon übernommen hatte, wollte das Prädikat "Streberklasse" für seine Schüler so nicht stehen lassen, freute sich aber natürlich über traumhafte Bedingungen im Unterrichten und das beste Mathe-Abitur, welches er in seinen fast 20 Jahren am WG korrigieren durfte.

Jutta Person lüftete zunächst ein Geheimnis um den Schülersprecher Tom Kienzle. Nach dem Zoobesuch am Wandertag im ersten Jahr klagte dieser über Schmerzen an der Hand, jetzt kam heraus, dass Kienzle einen Pinguin streicheln wollte, der diese Gunstbezeigung mit einem herzhaften Biss quittiert hatte. Die Rückversicherung beim Biologielehrer im Lehrerzimmer ergab glücklicherweise, dass Pinguine im allgemeinen keine Tollwut übertragen. Gedacht wurde auch dem halben Dutzend Schülern, die in ihrer Klasse den gemeinsamen Weg zum Abitur nicht bis zum Ende mitgehen konnten.

Dieter Walther, von Haus aus Physiker, wagte sich an (einfache) Reimformen und dichtete "13/Drei – jetzt ist’s vorbei" und lobte seine Abiturienten für ihre Kreativität. Eine Kollegin hatte tags zuvor ihren fahrbaren Untersatz mit 1500 Post-It-Zetteln in Herzform verziert vorgefunde – eine nicht alltägliche Wertschätzung seitens der Schüler.

INFO

Abiturienten und Auszeichnungen für besondere Leistungen

Abiturienten:

Marina Stumpp, Saskia Armbruster, Selina Günter, Kristina Herrmann, Pascal Eble, Tanja Matt, Josua Neumaier, Kai Schmid, Veronika Schmid, Valentin Wußler, Nico Zapf, Dominik Waibel, Dianne Blau, Janine Blau, Cynthia Gail, Jonas Moser, Tim Müller, Alessio Negrini, Simon Ringwald, Ronja Schätzle, Tabea Seith, Nina Maria Tamburello, Bilal Tanogullari, Céline Armbruster, Sebastian Eble, Franziska Gaupp, Bianca Neef, Nils Kaspar, Manuela Krämer, Marina Krämer, Christian Neumaier, Svenja Neumaier, Luisa Rißler, Janek Kienzler, Linda Broghammer, Alexander Allgaier, Laura Brucker, Jannik Hansmann, Patrick Kern, Kaway Klot, Valentin Hodler, Jasmin Huber, Niklas Huber, Stefanie Pfundstein, Linda Schie, Julia Müller, Theo Schillinger, Nico Drewnio, Marcella Haas, Raphaela Müller, Alyssa Brucker, Maren Casper, Marvin Heitzmann, Lena Armbruster, Maximilian Armbruster, Saskia Bohlayer, Simon Faißt, Alexander Gebele, Tobias Haupt, Jelena Holzschuh, Michelle Jacob, Meltem Tasdelen, Lieza Wegbecher, Elif Durmus, Tom Kienzle, Carolin Kopp, Antonio Ruggiano, Eric Schülle, Thea Willmann und Lukas Wittmann

Preisträger:

Preis für besondere Leistungen (Durchschnitt mindestens 1,5): Marcella Haas (1,0), Franziska Gaupp (1,1), Saskia Armbruster (1,3), Tobias Haupt, Jasmin Huber, Marina Krämer und Jonas Moser (alle 1,4).

Lob für besondere Leistungen (Durchschnitt mindestens 2,0): Alexander Allgaier, Lena Armbruster, Maximilian Armbruster, Maren Casper, Sebastian Eble , Jannik Hansmann, Kristina Herrmann, Michelle Jacob, Tom Kienzle, Tanja Matt, Julia Müller, Stefanie Pfundstein, Luisa Rißler, Kai Schmid, Veronika Schmid und Valentin Wußler

Fachpreise für Betriebswirtschaftslehre: Marcella Haas und Franziska Gaupp

Mathematik: Franziska Gaupp

Wirtschaftsinformatik: Tim Müller

Scheffelpreis (Deutsch): Marcella Haas

Französisch: Marcella Haas

Spanisch: Simon Faißt und Tobias Haupt

Geschichte mit Gemeinschaftskunde: Tobias Haupt und Jasmin Huber

Theodor-Lohmann-Preis (Evangelische Religion): Michelle Jacob

Biologie: Michelle Jacob und Jonas Moser

Seminarkurs: Selina Günter und Kristina Herrmann

Sport: Jonas Moser und Christian Neumaier