Evmarie Buick (von links), Nikolas Stoermer, Karl Burger und seine Ehefrau Brigitte, bei der Burger und der Gemeinderat sich für deren Rückhalt bedankten. Foto: Reinhard

Bürgermeister Karl Burger feiert 50-jähriges Dienstjubiläum / Passagen aus altem Lehrvertrag

"Wo ist die Zeit nur geblieben?" Das fragte sich Mühlenbachs Bürgermeister Karl Burger bei der Feierstunde anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums. Als 14-Jähriger hatte er seine Ausbildung bei der Stadtverwaltung Haslach begonnen.

Mühlenbach. In Vertretung von Landrat Frank Scherer war Nikolas Stoermer ins Mühlenbacher Rathaus gekommen, um Burger zu gratulieren. "Glück und Glas – wie leicht bricht das", zitierte er den Volksmund und zog eine Parallele zur modernen Arbeitswelt. Viele Arbeitsverhältnisse würden heutzutage so leicht zerbrechen wie Glas. Bei "Unstimmigkeiten oder kleinen Krisen wird sofort das Handtuch geworfen", sagte Stoermer. Es gelte mittlerweile schon fast als altmodisch, nicht regelmäßig die Stelle zu wechseln. Burger, der seinem Beruf seit 50 Jahren die Treue hält, bezeichnete er in diesem Zusammenhang als "Panzerglas" von Mühlenbach". 18 000 Tage habe Burger quasi bei der gleichen "Firma" verbracht.

Kurz fasste er die wesentliche Stationen von Burgers Karriere zusammen und zählte einige der bedeutendesten Projekte auf, die unter Bürgermeister Burger auf den Weg gebracht wurden. Dazu gehören unter anderem die Erweiterung des Gewerbegebiets Hinterdorf und des Baugebiets Gschächtle sowie des Ausbau der Gemeindehalle und der Schulhauses, die Dorfplatzumgestaltung und die Kindergartenerweiterung.

Mannschaftserfolg

"Diese Erfolge hat er nicht als seine eigenen verkauft, sondern wollte sie stets als Mannschaftssieg vieler Mitwirkender verstanden wissen", lobte Stoermer. Zum Schluss überreichte er im Namen des Landrats einen Ortenberger Wein als Geschenk.

Seine Karriere unterteilte Burger in die Zahlen 50, 44, 24: Insgesamt 50 Jahre ist er im öffentlichen Dienst tätig, 44 davon in seiner Heimatgemeinde Mühlenbach als Kämmerer und Hauptamtsleiter, seit 24 Jahren ist er Bürgermeister. "Am Freitag, 1. September, war mein erster Arbeitstag, der Beginn meiner Verwaltungslehre bei der Stadtverwaltung", erzählte er. "Das war eine tolle Ausbildung", fasste er diese Zeit zusammen und zog dann seinen alten Lehrvertrag hervor. Aus diesem zitierte er einige Passagen. So sei der Auszubildende zu "Pünktlichkeit und Sorgfalt anzuhalten", las Burger vor. "Das mit der Pünktlichkeit hat leider nicht so gefruchtet", gab er allerdings zu.

Er erinnerte sich auch an seine Zeit im Stadtbauamt Haslachs während seiner Ausbildung, während der er unter anderem "mit Karton und Streichhölzern" das Modell für eine Leichenhalle hatte basteln sollen. "Da denke ich heute immer noch dran, wenn ich die Halle sehe", sagte Burger.

Auch auf seine Arbeit als Kämmerer und Hauptamtsleite blickte er zurück. Die Entscheidung als Bürgermeister zu kandidieren habe er zusammen mit seiner Frau Brigitte im Urlaub 1993 getroffen und bereue sie bis heute nicht. "Ich hab’s immer gerne gemacht, es hat immer Spaß gemacht", meinte er und lobte auch das vertrauenvolle, faire Miteinander im Gemeinderat.

Das konnte Evmarie Buick im Namen des Gemeinderats nur zurückgeben. "Es war eine gute Zusammenarbeit". sagte sie.

INFO

Nachfolge

Karl Burger wurde am 26. September 1993 zum Bürgermeister gewählt. Sein Amt trat er am 8. Dezember 1993 an. Er tritt nach einer Amtszeit von 24 Jahren nicht mehr zur Wahl am Sonntag, 24. September, an. Sein Dienst endet somit am 7. Dezember. Als Nachfolger haben sich drei Kandidaten beworben: Helga Wössner, Juristin aus Lahr, Martin Göhringer, Hofstettens Hauptamtsleiter und Gemeinderat Klaus Armbruster.