Der gebürtige Hausacher, der nun in Gutach-Turm lebt, will ins Rathaus. Foto: Reinhard

Verwaltungsfachwirt Frank Silzer spielt schon lange mit dem Gedanken für eine Bewerbung als Bürgermeister

Er war der erste, der seinen Hut in den Ring warf. Frank Silzer gab schon vor Beginn der offiziellen Bewerbungsfrist seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters bekannt. Und dafür hatte er gute Gründe.

Hausach. Zuerst war er nur ein Gesicht unter vielen gewesen. Nachdem der noch amtierende Bürgermeister Manfred Wöhrle verkündet hatte, dass er nicht mehr zur Wahl antreten wolle, erschien Frank Silzer als Zuhörer zu allen Gemeinderrats- und Ausschussitzungen. Je öfter er erschien, desto mehr fiel er auf und natürlich musste er sich bald der Frage stellen, was ihn zu den Sitzungen trieb. Offen gab er zu: "Ich will für das Amt des Bürgermeisters kandidieren."

Diese Entscheidung war beileibe kein Schnellschuss. Silzer liebäugelte schon länger mit dem Amt und den Herausforderungen, die es mit sich bringt. Um genau zu sein: Seit fast 20 Jahren. Ein Praktikum bei der Stadt Hausach war die "Initialzündung", sich in dieser Richtung zu orientieren, erklärt der gebürtige Hausacher. Nach seiner Schulzeit machte er erst einmal eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer im elterlichen Betrieb. Sieben Jahre später folgte das besagte Praktikum bei der Stadt Hausach und dem Landratsamt, das ihn dazu bewog, sich beruflich umzuorientieren. Silzer studierte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, die oft auch als "Bürgermeisterschmiede" bezeichnet wird.

Als staatlich geprüfter Diplom-Verwaltungsfachwirt fand er dann aber eine Anstellung als Betriebslieter bei der SWEG, bevor er als Leiter und dann als Betriebsleiter bei verschiedenen Verkehrsunternehmen. 2013 landete er wieder bei der SWEG, dieses Mal als Fachbereichsleiter. Die Idee, Bürgermeister zu werden, hatte ihn aber nie losgelassen: "Bevor Manfred Wöhrle sich 2001 als Nachfolger von Gerhard Scharf bewarb, kam ich schon einmal auf die Idee zu kandidieren", berichtet Silzer. "Doch ich sah in Wöhrle den perfekten Bürgermeister für Hausach und als er sich zur Wahl stellte, verwarf ich die Idee." Doch der Gedanke ließ ihn nicht los. "Das Thema war weit hinten im Kopf, aber immer präsent", so Silzer. Und als Wöhrle schließlich nicht mehr antreten wollte, sprach Silzer den Bürgermeister darauf an, dass er mit dem Gedanken spiele, sich als sein Nachfolger zu bewerben. Wie genau das Gespräch verlief, darüber schweigt Silzer, aber es hat ihn jedenfalls nicht von einer Kandidatur abgehalten.

Das Hauptargument für eine Kandidatur sei aber nicht, dass er sich schon lange mit der Idee herumtrage, sondern dass es um Hausach geht. "Da ist jeder anders, aber ich persönlich kann das nur für meine Heimatstadt", sagt er mit Überzeugung. "Ich brauche eine emotionale Bindung zu dem Ort. Hausach ist ein toller Ort mit tollen Bewohnern." Er schätze die recht multikulturelle Gesellschaft und die "unschlagbare Landschaft", in die Hausach eingebettet ist.

Natürlich sei Hausach nicht perfekt und Silzer ist sich der Probleme bewusst. Als erstes nennt er den Innenstadtbereich: "Der muss für den Einzelhandel interessanter werden und die Aufenthaltsqaulität im Innenbereich muss verbessert werden." Bei der Offenhaltung der Landschaft müsse sich die Stadt Gedanken machen, wo sie die Landwirte unterstützen kann. Und natürlich seien auch der Breitbandausbau und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums wichtige Themen.

Auch wenn Silzer nie als Gemeinderat oder ähnliches aktiv war, Kontakt und Kenntnisse in Kommunalpolitk habe er durch seine berufliche Laufbahn: "Ich stehe in meiner jetzigen Position in direkter Verbindung zu Landratsämtern und Regierungspräsidien", erklärt er. Zudem sei er durch seine Kenntnisse in der freien Wirtschaft und der verwaltung breiter aufgestellt.

Er fühlt er sich der Aufgabe und dem Amt gewachsen, schließlich habe er schon Führungserfahrung und die dazu nötige Lebenserfahrung. "Ich bin der Meinung, jetzt in genau der richtigen Phase zu sein, das zu machen", betont der 53-Jährige. Für seine Antworten braucht er nicht lange zu überlegen, sie sind präzise und überlegt. Man merkt, dass er sich schon lange Gedanken gemacht hat und weiß, was er will. "Ja, man sagt mir eine gewisse Geradlinigkeit nach", sagt Silzer, "aber ich kann auch gut zuhören und moderierend wirken". Ein knallharter Anführer sei er also nicht, er besitze auch Sozialkompetenzen. "Zudem habe ich einen Hund und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Haustieren grundsätzlich nett sind", meint er augenzwinkernd.

INFO

Vorstellung

Der Schwarzwälder Bote stellt die vier Kandidaten für das Amt des Hausacher Bürgermeisters vor. Die Reihenfolge entspricht der auf dem Stimmzettel. Als nächstes erscheint das Porträt über Frank Breig. Die Wahl ist am Sonntag, 24. September.