Das Team der "Kommunalen Jugend- und Sozialarbeit", Jennifer Schmid (von links), Birgit Lehmann und Mathias Beisiegel (rechts) freuen sich über die neue Infotafel für das Jugendhaus in Haslach, die Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne überreichte. Foto: Schwendemann

25 Jahre Jugendarbeit in Haslach gefeiert. Mathias Beisiegel seit 2000 Gesamtleiter.

Haslach - Seit 25 Jahren wird Jugendarbeit in Haslach geleistet. "Dieses großes Jubiläum ist mit einer einfachen Feier begangen wurden", schreibt Martin Schwendemann von der Stadt Haslach in einer Pressemitteilung.

Es begann mit dem Wunsch, einen Raum für die Haslacher Jugend zu schaffen. Heute ist daraus eine "ausgewachsene Jugend- und Sozialeinrichtung", die aus dem Portfolio der kommunalen Daseinsvorsorge in Haslach nicht mehr wegzudenken ist.

Die Initiativen für einen Jugendraum entstanden bereits vor 1990 aus dem damaligen "Komm-Verein", der hierfür zunächst im Fürstenberger-Hof Quartier bezog. Von dort aus visierte der Verein das ehemalige Haus "Bleile" in der Sandhaasstraße als Domizil an. Wegen des recht klaren und großen Bedarfs, der damals evident war, entschloss sich die Stadt Haslach unter Regie von Bürgermeister Heinz Winkler, die Jugendarbeit unter die Trägerschaft der Kommune zu nehmen. Aus einer anfänglichen ABM-Stelle wurde schnell eine halbe Sozialpädagogenstelle und das Haus "Bleile" tatsächlich zum Domizil der Kommunalen Jugendarbeit Haslach.

Mitte der 1990er-Jahre, als die Drogenproblematik auch in Haslach größere Dimensionen annahm, entschloss man sich, das Profil zu erweitern: Die "Komm-Struktur" des Jugendhauses – die Jugendlichen müssen ins Jugendhaus kommen – wurde durch den Streetworker Joachim Schuch 1996 um die "Geh-Struktur" erweitert. Man wollte bewusst auf die Jugendlichen aktiv zugehen, sie "abholen, wo sie stehen". Darunter verstand Schuch nicht nur "räumlich abholen", sondern vielmehr die jeweilige Lebenssituation der Jugendlichen zu erfassen. Das Konzept ging auf, die Drogenproblematik in der Region konnte deutlich entschärft werden.

Mathias Beisiegel seit 2000 Gesamtleiter

Im Millemiumsjahr 2000 ergab sich eine weitere umwälzende Veränderung. Die Stadt Hausach wurde mit ihrer Jugendarbeit in das Konzept der Stadt Haslach integriert. Haslach stellte das Personal, an dessen Kosten sich die Nachbargemeinde entsprechend beteiligte. Mit der Einstellung von Mathias Beisiegel im Mai 2000 gab es erstmals eine Gesamtleitung der Kommunalen Jugendarbeit Haslach/Hausach mit dem Grundansatz "Offene- und Aufsuchende Jugendarbeit unter einem Dach". Diese fruchtbare Kooperation gipfelte schließlich in der formalen Eigenständigkeit der Kommunalen Jugendarbeit Hausach im Jahre 2004.

Mit dem steten Motto "Was sich nicht bewegt, steht still" wurde im Jahr 2007 ein weiterer Meilenstein gelegt. Die Kommunale Jugendarbeit, nach wie vor unter der Leitung von Mathias Beisiegel, wurde beauftragt, die Schulsozialarbeit am Haslacher Bildungszentrum zu initiieren. Heute gibt es dort laut Schwendemann eine vorbildliche Schulsozialarbeit mit aktuell drei Fachkräften, die sich um Suchtprävention, individuelle Hilfen und um eine allgemeine förderliche Schulkultur bemühen.

2014 bewarb sich die Kommune beim Land um die Finanzierung einer Integrationsstelle, die in das Konzept der bestehenden Jugendarbeit integriert werden sollte. Die Stadt Haslach bekam damit als einer der kleinsten Kommunen im Land im März 2015 in den Genuss der Förderung für eine 50-Prozent-Stelle. Da die kommunale Jugendarbeit inhaltlich nun auch den Erwachsenen zugewandt war und bereits in der Schule eher Sozialarbeit als Jugendarbeit leistete, war eine Anpassung des Namens unumgänglich. Man einigte sich auf "Kommunale Jugend- und Sozialarbeit Haslach im Kinzigtal".

Die Feierlichkeiten anlässlich des 25-jährigen Bestehens waren dieser Tage in eher familiären Rahmen gehalten mit einem kleiner Grillfest aller Mitarbeiter, des Gemeinderats und Unterstützer des Jugendhauses. Als Geschenk überbrachte Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne ein neues Fassadenschild für das Gebäude in der Mühlenbacher-straße 14.

In ihrer Dankesrede an die Mitarbeiter betonte Mahne, dass die Kommunale Jugend- und Sozialarbeit ihr Gesicht in den vergangenen 25 Jahren sicherlich oft verändert habe und reifer und professioneller geworden sei, aber sich immer noch "innovativ und beherzt" gebe.

"Die kommunale Jugend- und Sozialarbeit ist mit ihren Angeboten, Programmen und Hilfeleistungen eine Bereicherung für Eltern, Kinder und Jugendliche gleichermaßen und somit wichtiges Puzzleteil im Gesamtbild der Stadt Haslach und ihrem familienfreundlichen Profil", stellte Mahne die große Bedeutung der Arbeit heraus.