Mitte Mai werden die Choreografien für das Turnfest in Berlin geprobt. Foto: Störr

Haslacherin trainiert Tanzgruppe für Eröffnungsgala in Berlin / "Eine sehr große Ehre für mich"

Das Deutsche Turnfest geht vom 3. bis 10. Juni in Berlin über die Bühne. Bei der Eröffnungsgala am 6. Juni wird unter anderem eine Akrobatikgruppe um die Haslacher Choreografin Ellen Winkler dabei sein.

Haslach. "Die Anfrage kam im vergangenen September vom Deutschen Turnerbund", erklärt Winkler gegenüber dem SchwaBo. Ob sie sich vorstellen könnte, innerhalb des Showprogramms der Stadiongala mit etwa 6000 Mitwirkenden eine Gruppe zu übernehmen.

Und ob sich das die ausgebildete Choreografin und Abteilungsleiterin "Dance" beim Haslacher Turnverein vorstellen konnte, schließlich hatte sie 2013 ihre Choreografen-Ausbildung beim DTB abgeschlossen und seither neben ihrer eigenen Trainertätigkeit beim TV auch Workshops für Trainerinnen und Tänzer anderer Vereine gegeben. Außerdem hat sie in der Choreografie-Werkstatt Tanzgruppen beraten.

Dass im Berliner Olympia-Stadion etwa 74 000  Zuschauer erwartet werden und das Fernsehen die Gala live übertragen wird, freut die Haslacherin sehr. "Es ist eine sehr große Ehre für mich, ich habe mich riesig über die Anfrage des DTB gefreut", gesteht Winkler. Passend zum Thema "Turner on Tour" wird die von ihr geleitete Gruppe von einem Programmpunkt zum nächsten überleiten.

Zur ersten Probe trafen sich kürzlich Akrobaten aus ganz Deutschland in der Haslacher Jahnturnhalle, um zusammen mit Turnern aus Schonach und Tänzerinnen der Haslacher "New Generation", die Choreografie einzustudieren. "Die Turnfestteilnehmer fahren während der Eröffnungsgala mit einem virtuellen Sightseeingbus verschiedene Sehenswürdigkeiten Berlins an", erklärt Winkler die Grundidee. "Passend zu den Haltestellen erfolgt ein Großgruppenbild oder eine Spezialgruppenvorführung auf dem Rasen." Der Reisebus fahre dabei auf der Tartanbahn und bereite das Publikum visuell und akustisch auf die nächste Aufführung vor. Winklers Gruppe sei für die entsprechenden Überleitungen zuständig. "Es sind ganz kurze Sequenzen, die auf dem Bus getanzt werden und zum nächsten Thema passen sollen", verweist sie auf den Anspruch und hatte sich im Vorfeld mit Harald Stefan als Gesamtchoreografen der Show und der DTB-Showexpertin Agnes Hartmann besprochen.

Zuhause hat sich Winkler in die Musik eingehört, die Takte ausgezählt, Änderungen in der Melodie notiert, den Aufbau des Stücks analysiert und anschließend in Bewegungen umgesetzt. "Bei der Haltestation am Wannsee arbeiten wir mit Sonnenschirmen, Sonnenbrillen, Flossen, Schnorchel und natürlich großen Schwimmbewegungen", macht die Choreografin neugierig.

Wenig Bewegungen erzeugen viel Wirkung

Es sei eine Herausforderung, der Gruppe von 40 Personen im riesigen Berliner Stadion die nötige Präsenz zu verleihen und die Freude am Zuschauen zu wecken. Beim Probenbesuch in Haslach gewann man schnell den Eindruck, dass das ganz sicher gelingen wird. "Es geht nicht darum, Höchstschwierigkeiten wie beim Wettkampf zu zeigen, sondern mit einfachen Bewegungen viel Wirkung zu erzielen", erklärt Winkler. Sie wird Mitte Mai mit ihrer Gruppe nach Berlin fahren, um auf dem Original-Bus die acht einstudierten Choreografien zu üben.