Monika Göppert hat ihre Trachtenpuppen an Alois Krafczyk übergeben. Foto: Müller

Monika Göppert übergibt umfangreiche Trachtenpuppen-Sammlung. Kleider selbst gefertigt.

Haslach - Über eine außergewöhnliche Sammlung freut sich das Schwarzwälder Trachtenmuseum in Haslach. Monika Göppert aus dem Schuttertal hat dem Museum ihre Trachtenpuppen geschenkt.

Die Sammlung füllt bereits seit einigen Monaten zahlreiche Regale im Sammlungsmagazin der Stadt Haslach. Die außergewöhnliche Sammlung kam nicht durch Zufall nach Haslach. Göppert hatte das Museum im Alten Kloster wiederholt besucht. Schließlich stand der Entschluss fest, dass ihre Sammlung dort eine neue, ständige Heimat finden solle.

Göppert, die aus der Gemeinde Prechtal stammt, begann vor rund 25 Jahren mit ihrer ungewöhnlichen Leidenschaft, Trachten selbst zu fertigen. Dazu besorgte sie sich die nötige Trachtenliteratur, besuchte die volkskundlichen Sammlungen in Haslach, Seebach, Gutach und an anderen Orten. Mit der Gutacher Tracht fing alles an, gefolgt von denen aus den Gebieten wie Prechtal, Glottertal oder St. Peter.

Durch ihre handwerklichen Fähigkeiten fiel es ihr nicht schwer, die Trachten und selbst die feinsten Einzelteile wie Hauben und Hüte, Schäppel und Schürzen originalgetreu nachzufertigen. Unterstützung fand sie bei ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Andreas Göppert, der die erforderlichen Standplatten und Figurenhalterungen fertigte und damit den Trachtenfiguren ihre Standfestigkeit gab.

Inzwischen ist es fast nicht mehr möglich, die wertvollen Puppen zu bekommen, die Göppert für ihre Arbeit benötigt. Daher beschäftigte sie sich immer mehr mit dem Gedanken, ihre Arbeit abzuschließen, sich von ihren volkskundlichen Schätzen zu trennen und schließlich dafür zu sorgen, dass dieser Schatz auch erhalten bleibe. Sie erinnerte sich wieder an das Schwarzwälder Trachtenmuseum in Haslach und bot dem Museum diese einzigartige Trachtenpuppen-Sammlung als Spende an.

Trachtenpuppen waren dem Museum in Haslach schon des öfteren angeboten worden. Allerdings waren es oft Restposten aus geschlossenen Souvenirgeschäften und meist auch nicht mehr oder nur begrenzt verwendbar. Die für das Haslacher Museum zuständigen Personen waren bei ihrem Besuch im Durrenbach aber sprachlos. Denn sie stießen auf rund 40 Figuren, alles in bestem Zustand.

Sonderausstellung in Kombination mit Dold-Fotos?

Schnell war klar, dass diese umfassende Sammlung in den Räumen des Museums keinen Platz mehr finden wird. Gut gelagert sind sie jedoch jederzeit für eine Sonderausstellung bereit. Derzeit wartet auch noch die Fotosammlung des Pfullinger Starfotografen Werner Dold darauf, im Rahmen einer Sonderausstellung gezeigt zu werden. Denkbar wäre also eine Kombination der Trachtenpuppen von Göppert mit den Fotos von Dold.

Göppert zeigte sich bei der Übernahme ihrer Sammlung an das Haslacher Museum auch sichtlich zufrieden in der Gewissheit, ihren Trachtenschatz wohlbehütet und bewahrt zu wissen. Das Trachtenmuseum wird mit der Übernahme dieser Sammlung einmal mehr ihrer durch Museumsgründer Alfred Schmid übertragenen Aufgabe gerecht, die Schwarzwälder Trachten in ihrer Vielfalt zu bewahren.