Ziehen nun an einem Strang: Adrian Ritter (von links), Christopher Beußel, Heinz Winkler und Nicolas Schweizer. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Infrastruktur: Telekom baut Netz in Haslach aus / Bereits Ende des Jahres sollen 100 Mbit/s verfügbar sein

Das Ringen um eine vernünftige Breitbandanbindung des ländlichen Raums ist nicht neu. In Haslach will die Telekom das Netz nun ausbauen. Bereits Ende 2017 sollen die Haslacher schneller im Internet surfen können.

Haslach. Bei einem Pressegespräch informierten die Stadt Haslach und Vertreter der Telekom am gestrigen Freitagmorgen über die Ausbaupläne der Telekom. Seitens des Unternehmens waren Regiomanager Christopher Beußel und Nicolas Schweizer, Bauleiter des Projekts in der Hansjakobstadt, dabei.

In Haslach soll nach dem Ausbau VDSL mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) verfügbar sein, der Upload mit bis zu 40 Mbit/s.

Geplant ist, dass die Arbeiten im zweiten Quartal 2017 beginnen und im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein sollen. Schnelleres Internet wird indes für alle Haslacher zum gleichen Zeitpunkt verfügbar sein: Die Aufschaltung erfolgt nicht abschnittweise, sondern dann, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind. Laut Schweizer wird das Haslacher Netz mit 14 Multifunktionsgehäusen ausgestattet, sechs bestehende Verteilerkästen werden integriert und an die gewachsenen technischen Ansprüche des DSL-Netzes angepasst. Dazu sind zwei Kilometer Tiefbauarbeiten nötig, insgesamt bringt die Telekom fünf Kilometer Glasfaser ein. Wo in der jüngeren Vergangenheit Tiefbauarbeiten nötig waren, hat die Stadt bereits Leerrohre verlegt, in die Glasfaserkabel eingebracht werden kann. Auch auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle der Telekom und dem Verteiler wird das bestehende Kupfer- durch Glasfaserkabel ersetzt.

Hauptamtsleiter Adrian Ritter erinnerte daran, dass das Thema Breitbandausbau Haslach nicht erst seit diesem Jahr beschäftige. Erste Impulse seien seinerzeit aus Bollenbach gekommen. Im Juli 2013 hätten erste Gespräche stattgefunden. In der Folge kamen Absagen der Telekom, was einen Ausbau des bestehenden Netzes betraf. Im Juli 2016 sei die Bewilligung für einen Eigenausbau des Netzes in den Ortsteilen eingegangen. Zwei Wochen später habe die Telekom sich dann erneut mit der Stadt in Verbindung gesetzt und mitgeteilt, dass sie doch an einem Netzausbau interessiert sei. Bei einem Auftaktgespräch am 9. November sei dann klar geworden: "Die meinen das tatsächlich ernst", sagte Ritter. "Nun hoffen wir auf die Telekom und verzichten auf einen eigenen Ausbau."

Der "Breitband Ortenau" will Haslach trotzdem beitreten, die entsprechende Beschlussvorlage steht bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 14. Februar, auf der Tagesordnung. Bürgermeister Heinz Winkler erklärte, damit wolle die Stadt Solidarität mit jenen Gemeinden zeigen, deren Infrastruktur nicht so "kompakt" gelagert sei wie in Haslach, und wo die Telekom eben nicht tätig werde. Er sagte, das Engagement des Unternehmens in Haslach sei nötig gewesen und er freue sich darüber.

Gute Nachrichten auch für die Anwohner in den Ortsteilen: Schnellingen und Bollenbach sind im Netzausbau berücksichtigt. Das Industriegebiet Mühlegrün indes nicht, denn die dort ansässigen Kunden würden das Internet ohnehin über andere Konditionen beziehen, informierte Beußel: "Lösungen haben wir für jeden, man muss nur mit uns reden." Für Welschbollenbach muss noch geprüft werden, inwieweit der Ausbau dort erfolgt.