Die Ferienbetreuung der Flüchtlingskinder im April machte den Beteiligten viel Spaß. Foto: privat

Kommunale Jugend- und Sozialarbeit zieht Bilanz. Höhere Fallzahlen im Schulbereich.

Haslach - Flüchtlinge, Integration und Schulsozialarbeit: Die kommunale Jugend- und Sozialarbeit in Haslach hat im vergangenen Jahr Vieles zu bewältigen gehabt. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend wurde Bilanz gezogen.

Die verschiedenen Bereiche, die die soziale Kinder- und Jugendarbeit in Haslach inzwischen umfasst, stellten Leiter Mathias Beisiegel und Sozialarbeiterin Jennifer Schmid vor.

Schmid kümmert sich in Haslach vor allem um das Jugendhaus und die Integrationsarbeit. Zunächst berichtete sie, dass ersteres ein "erfolgreiches, aber auch turbulentes" Jahr hinter sich habe. Aufgrund des regen Zulaufs, dessen sich das Jugendhaus mittlerweile erfreut, wurden die Öffnungszeiten erweitert: Es ist nun täglich von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Zudem gibt es im Jugendhaus nun auch ein Angebot für Kinder. Unter dem Motto "Wuseltag" können sie dort basteln. Damit hätte das Team darauf reagiert, dass auch immer jüngere Kinder das Angebot des Jugendhauses wahrnehmen wollten.

Fußballgruppe ist inzwischen feste Größe

Die Fußballgruppe hätte im Vorjahr noch "auf wackligen Beinen gestanden", erinnerte sich Schmid. Inzwischen sei sie allerdings fest etabliert und werde besonders von den Flüchtlingskindern gut angenommen. Die Kinderwiese hat im vergangenen Jahr einen Besucherrekord verzeichnet.

Zu Schmids Aufgaben gehört auch die Integrationsarbeit in Haslach. Diese hätte sich vor allem auf den Umgang mit Flüchtlingskindern verlagert, erklärte Schmid. Im vergangenen Jahr ist zudem der Türkische Elternbeirat gegründet worden, der verschiedene Aufgaben übernimmt.

Eine Freizeit mit den Flüchtlingskindern hatte im April großen Zulauf. Die Kinder hatten einige Tage im Augustinusheim in Hofstetten verbracht. "Es geht vor allem darum, dass sie beschäftigt werden", sagte Schmid. So könne Konflikten vorgebeugt werden. Auch die übrigen Angebote des Jugendhauses werden gut angenommen, die Kooperationen laufen weiter. Neu aufgezogen wird ein Sprachnetzwerk (siehe Infokasten).

Die Schulsozialarbeit nimmt nach Beisigels Bekunden größeren Raum in der Haslacher Jugend- und Sozialarbeit ein als noch in den Vorjahren. Dass die Anzahl der Fälle und Zugänge, die in diesem Bereich sowohl in der Grundschule als auch in der Sekundarstufe bearbeitet werden, sich signifikant erhöht hat, liege vor allem an der verstärkten Arbeit Christine Riehles in diesem Bereich, merkte er an.

In der Schulsozialarbeit wurden insgesamt 54 Fälle bei 532 Zugängen bearbeitet. Die Anzahl derer in der ersten Klasse hat sich dabei gegenüber dem Vorjahr von 43 auf 85 fast verdoppelt. "Der Trend geht aufwärts", stellte Beisigel fest.

Bürgermeisterstellvertrerin Karla Mahne dankte im Namen des Gemeinderats für den Einsatz der Jugend- und Sozialarbeiter. "Sie leisten hochwertige Arbeit", lobte sie. "Wir müssen uns vor den anderen Kommunen nicht verstecken. Wir waren und sind in diesem Bereich führend."

In Haslach soll ein Sprachnetzwerk gegründet werden. Beteiligte Institutionen sind der katholische Kindergarten, das Bildungszentrum, das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis und die Integrationsbeauftragte der Stadt Haslach. Starten soll das Projekt, mit dem Kindern mit Migrationshintergrund geholfen werden soll, im Kindergarten bereits im September 2017. Gesucht werden noch Mütter, die sich bei den Sprachkursen engagieren.