Detlef Fellrath (Bildmitte) erklärte während der Vernissage seine Arbeiten. Foto: Störr

Kunstverein Mittleres Kinzigtal eröffnet im Alten Kapuzinerkloster diesjährige Weihnachtsschau

Die Weihnachtsausstellung des Kunstvereins Mittleres Kinzigtal ist am Freitagabend eröffnet worden. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich die facettenreichen Arbeiten während des Wochenendes anzusehen.

Haslach. "In diesem Jahr wurde die Ausstellung juriert und 15 Künstler ausgewählt", erklärte Armin Leicht, der Vorsitzende des Kunstvereins. Sein besonderer Dank gelte der Stadt Haslach für die Räume im Alten Kapuzinerkloster, in denen regelmäßig Einzel- oder Gemeinschaftsausstellungen stattfinden. Für seine Stellvertreterin im Amt fand Armin Leicht lobende Worte: "Gabriele Schuller ist der künstlerische Kopf des Kunstvereins, ohne sie läuft gar nichts."

Die praktische Umsetzung der Ausstellung habe in ihren Händen gelegen. Mit Beate Axmann, Chantal Coutu, Silvia Erlinger, Werner Ewers, Detlef Fellrath, Petra Lunde, Roland Mauch, Anne Schnaitter, Susanne Schnurr, Gabriele Schuller, Marion Sokol, Michael Steigerwald, Renate Thongbhoubesra, Roswitha Vallendor und Rainer Zimmermann wurden etablierte und erstausstellende Künstler vorgestellt. Allen gemeinsam war die große Bereitschaft, über ihre Inspiration, die Motivation und das Schaffen an sich zu informieren.

So hatte Detlef Fellrath neue Arbeiten auf Segeltuch dabei, in denen das Arbeiten mit den Händen künstlerisch interpretiert wurde. "Ich habe mich auf weibliche Hände konzentriert, die beispielsweise Spitzen klöppeln oder auch schreiben", erklärte der Künstler. Die Bilder seien jüngst in Bulgarien ausgestellt gewesen, das Segeltuch stamme vom eigenen Boot. Fellrath war eigens für die Vernissage aus Tettnang angereist, im dortigen Schloss wohnt und arbeitet er. Bei Werner Ewers hieß die Devise: "Bitte berühren, Kunst muss man be-greifen!" Seines Erachtens müsse Kunst angefasst werden, um zu funktionieren, was für die Ausstellungsbesucher eine neue Sicht eröffnete.

Beeindruckend energiegeladen zeigten sich die Werke von Roland Mauch, der seine Arbeit als Rutengänger und Radiästhet in Farbe und Schwingung der Bilder umsetzt. Zum ersten Mal war Susanne Schnurr mit eigenen Arbeiten dabei, die sich mit dem Meer und den Lichtverhältnissen auseinander setzten. "Ich arbeite grundsätzlich gegenständlich", verriet die Künstlerin am Rande. Erstmals präsentierte sich auch Petra Lunde mit ihrer Kombination aus haptischer Plastik und der Malerei. "Ich arbeite bevorzugt mit Tüchern des Alltags, die mit Acrylfarbe und Bronze bearbeite. Durch den Metalleffekt benötigen die Arbeiten sehr viel Licht, um ihre ganze Wirkung zu entfalten", erklärte Lunde.

Silvia Ehrlinger will mit ihren Arbeiten aus Zeitungen, dem Papier mit Geschichte, auf das Festhalten des Gewohnten bei ständiger Neuerung aufmerksam machen.

Und während Roswitha Wallendorf ihre abstrahierten Landschaften in einer Mischtechnik aus kleben, sprühen und Naturmalerei zeigte, präsentierte Rainer Zimmermann einen kleinen Ausschnitt seiner Arbeiten. "Ich arbeite mit Pflanzenmaterial aus dem Ortenauer Fruchtland, die Themen ergeben sich bei mir aus den Vorgaben des Kunstvereins", erklärte Zimmermann.