Klaus Bernhard Roth (links) und Bernd Valentin ernteten großen Applaus für ihre gefühlvolle Darstellung des Themas "Tod". Foto: csa

Bariton Bernd Valentin und Pianist Klaus Bernhard Roth frönen der "Magie des Todes"

Das Thema mag auf den ersten Blick sperrig anmuten. Klassische Lieder über den Tod sind nunmal schon inhaltlich keine leichte Kost.

Haslach (csa). Doch was Bernd Valentin da als thematisches Programm zusammengestellt hatte, überzeugte die zahlreichen Zuhörer im Haus der Musik am Sonntagvormittag vollauf. Von Bach bis Verdi und Offenbach spann sich der Bogen des "morbiden Liedguts".

Schon die Vielfalt der Herangehensweisen der Komponisten und Librettisten sorgte für einen ebenso großen wie ernsten Unterhaltungswert. Von der barocken Haltung Bachs mit dem sogar willkommenen Tod (Kantate 82) und der darin ausgedrückten Freude über das bessere Leben im Jenseits über die Schubertsche Schwermut von der Erlösung bis zum Höhepunkt des ersten Teils mit dem "Erlkönig" war Schubert mit im Vordergrund der Programmauswahl.

Der Bariton zeigt großes farbliches Timbre

Bariton Bernd Valentin zeigte großes und farbiges Timbre bei den unterschiedlichen Intonationen des Knaben, des todbringenden Erlkönigs, des Vaters und nicht zuletzt des Erzählers.

Noch dichter als der erste Teil wurde es gleich nach der Pause. Valentins großartige Stimme, kongenial begleitet vom mit großer Spielfreude agierenden Klaus Bernhard Roth, zog die Zuhörer endgültig in ihren Bann, als er mit großer Dynamik Offenbachs Dappertutto aus den "Les Contes d’Hoffmann" gab.

Die Arie des Spielmanns aus Humperdincks "Königkinder", Rossinis "Memento homo", eine Erinnerung an einen geliebten Verstorbenen, waren Glanzpunkte, die nur noch durch die beiden Schlusslieder übertroffen wurden: Das Lied an den Abendstern (aus Richard Wagners "Tannhäuser") und die alles überragende Arie des Posa aus Verdis "Don Carlos", ein tief berührender Opfergang.

Das sehr klug ausgewählte Programm mit hohem Anspruch bestach zudem durch die hohe Textverständlichkeit und vor allem die große Wandlungsfähigkeit bei tiefer Einfühlsamkeit, wie sie nur wenige beherrschen. Mit lang anhaltendem Applaus dankte das Publikum für eine berührende Matinée.

INFO

Zauberer zu Gast

Magie, Zweite: In der Reihe "Kleinkunst im Kloster" präsentiert die Stadt Haslach am kommenden Sonntag, 10. September, vier Zauberer. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt kostet 13 Euro. Wir werden noch ausführlich berichten.