Die Kindergärten der Seelsorgeeinheit sind der größte Posten. Foto: Störr

Rat stellt erste gemeinsame Rechnungsabschlüsse der Seelsorgeeinheit fest

Der Haslacher Pfarrgemeinderat hat am Donnerstag die ersten zwei Rechnungsabschlüsse der gemeinsamen Seelsorgeeinheit festgestellt. Aufgrund wesentlicher struktureller Veränderungen wurden die Jahre 2015 und 2016 in einer Sitzung behandelt.

Haslach. Mit der Fusion der Kirchengemeinden Haslach, Hofstetten, Mühlenbach, Fischerbach, Steinach und Welschensteinach zur Seelsorgeeinheit musste erstmals ein gemeinsamer Jahresabschluss erstellt werden. "Dass so etwas seine Zeit braucht, ist gar keine Frage", befand Vorsitzender Bruno Prinzbach. Außerdem musste für 2015 erstmals eine Bilanz der Seelsorgeeinheit erstellt werden, denn die Haushaltsführung wurde von der bisherigen Kameralistik in den einzelnen Pfarreien auf die doppelte Buchführung umgestellt.

Neu ist die damit verbundene Bewertung von baulichen Maßnahmen, deren Kosten als Belastung aufgeführt werden, ohne dass ein Ertrag entgegensteht. Somit werden Investitionen das Ergebnis beeinträchtigen, ohne dass der dafür geschaffene Gegenwert berücksichtigt wird. "Der Jahresabschluss wird künftig also großen Schwankungen unterliegen – je nachdem, was wir für bauliche Projekte durchführen", erklärte Prinzbach. Neu seien auch die Bausubstanz-Erhaltungsrückstellungen, die von der Erzdiözese gefordert und künftig mit 130 000 Euro im Haushalt eingestellt werden müssten.

Löwenanteil: Kindergärten

Die großen Zahlen des Rechnungsabschlusses stammen wesentlich aus dem Betrieb der Kindergärten, dort werde ein riesiges Rad gedreht. Und das nicht nur in Haslach, auch die Kindergärten in Mühlenbach, Steinach und Welschensteinach sind in kirchlicher Trägerschaft. Dass der Kindergarten ein Defizitbetrieb ist, sei klar, neben dem Elternbeitrag, dem kirchlichen Anteil von etwa 300 000 Euro würde der Löwenanteil durch die Kommune getragen.

"Im Stiftungsrat haben wir die einzelnen Positionen der Rechnungsabschlüsse eingehend besprochen. Der Jahresfehlbetrag in 2015 rührt in erster Linie vom Bau des Gemeindehauses", betonte Prinzbach. Trotz des Jahresfehlbetrags von 497 320 Euro würde das Geld in der Kasse nicht fehlen – schließlich stehe das Gemeindehaus als Wert dagegen. Für 2016 sei ein Überschuss ausgewiesen, in die Bausubstanz-Erhaltungsrückstellungen bereits eingerechnet wären. "Darüber sind wir im Stiftungsrat auch nicht glücklich, weil das Jahresergebnis so schwankt. Und ob damit dann das Jahresergebnis richtig wieder gegeben wird, darf zumindest in Frage gestellt werden", endete Prinzbach.

INFO

Zahlen

Der Haslacher Pfarrgemeinderat hat die Rechnungsergebnisse der Seelsorgeeinheit für die Jahre 2015 und 2016 festgestellt. Im Jahr 2015 standen den Erträgen von 5, 09 Millionen Euro Aufwendungen in Höhe von 5,59 Millionen Euro gegenüber. Der Jahresfehlbetrag von 497 320 Euro wird als Verlustvortrag in der Bilanz ausgewiesen. Für 2016 wird ein Jahresüberschuss von 140 578 Euro ausgewiesen, in dem 130 000 Euro als Rückstellung berücksichtigt sind. Der Jahresüberschuss wird zur Hälfte den Erhaltungsrückstellungen zugeordnet und zur Hälfte für die Reduzierung des Verlustvortrags aus 2015 verwendet.