Margareta Brucker-Prinzbach (links) und Simone Niesel arbeiten bei der Sozialstation und werben für neue Mitarbeiter. Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder-Bote

Personalsorgen: Die Sozialstation in Haslach kämpft um Nachwuchs / Neuer Azubi kommt im September

Der Fachkräftemangel in allen Pflegebereichen ist auch im Kinzigtal Thema. Dieser Umstand zwingt jetzt auch die Sozialstation der Raumschaft Haslach, neue Wege zu beschreiten. Das wurde am Donnerstag beim Gespräch mit Verantwortlichen und Mitarbeiterinnen deutlich.

Haslach. Eine Dienstzeit für Mütter in den Kernzeiten von Kindergarten und Schule oder am Abend – das sind die neuen Arbeitszeiten, die die Sozialstation der Raumschaft Haslach künftig ihren neuen Mitarbeitern anbieten will. "Es werden zu wenig Pflegefachkräfte ausgebildet und die fehlen jetzt an allen Ecken und Enden", so die Fachbereichsleiterin für Gesundheits- und Altenhilfe des Caritasverbands Kinzigtal Silke Boschert.

Ab September werde man zwar wieder einen neuen Auszubildenden einstellen, auch eine Mutter mit vier Kindern wird ab August das Team in Teilzeit bereichern, aber das reiche bei weitem nicht. "Jetzt wollen wir mütterfreundliche Arbeitszeiten anbieten. Optimal wären natürlich neue Mitarbeiter die in Wechselschicht arbeiten, aber wir sind flexibel und für alles offen", sagte Boschert. „Es gibt auch noch kein fertiges Modell. Das möchten wir mit dem künftigen Team entwickeln und ausarbeiten. Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns wohl fühlen“, betonte sie.

"Am liebsten wären uns sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter, aber übergangsmäßig würden wir auch einen 450 Euro Job nicht ausschließen. Auch wenn jemand nur morgens oder nur abends ein paar Stunden arbeiten möchte werden wir das gerne akzeptieren und umsetzen", hob Pflegedienstleiter Frank Schönwetter hervor.

Pflegefachkraft Margareta Brucker-Prinzbach arbeitet schon seit 32 Jahren bei der Haslacher Sozialstation, kennt die Problematik nur zu gut und findet es toll, dass jetzt neue Wege gegangen werden. "Wir Fachkräfte sind zwar alleine unterwegs, aber wir schauen aufeinander, springen auch oft füreinander ein und stellen den Neuen viel Einarbeitungszeit zur Verfügung", gab Brucker-Prinzbach Einblick in ihr tägliches Arbeitsleben.

Simone Niesel hat viel Spaß bei der Arbeit

Simone Niesel ist noch nicht so lange mit von der Partie und erzählt, wie sie Arbeit und Familie unter einen Hut bringt: "Was toll ist, ich kann meine Arbeitszeiten etwas einteilen, kann meine Tochter, die von meinen Eltern zum Kindergarten gebracht wird, wieder selbst abholen".

Für sie sei es ganz wichtig gewesen, den Anschluss an den Beruf und den Kontakt zu den Leuten nicht zu verlieren. "Ich war ein Jahr und acht Monate zu Hause. Jetzt macht es mir großen Spaß, bei der Sozialstation zu arbeiten, wir sind ein ganz tolles Team", befand die junge Mutter.

"Die Arbeit hier ist gesplittet, man arbeitet morgens und/oder abends. Das kommt jungen Müttern, die stundenweise ins Arbeitsleben zurückkehren möchten, sicherlich entgegen", ist sich der Vorsitzende der Sozialstation Hans-Jürgen Neumaier sicher.

"Alle Mitarbeiter der Haslacher Sozialstation erhalten einen unbefristeten Arbeitsvertrag und werden nach den Vergütungsrichtlinien des Deutschen Caritasverbands bezahlt. Sie bekommen unter anderem Zuschläge für Feiertage, jährliche Gratifikationen und sogar ein 13. Monatsgehalt", führte er aus.

Die Sozialstation wirbt unter anderem für ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit im ambulanten Feld in Haslach und Umgebung. Sie inkludiere mit zahlreichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das offene, lustige und lebendige Team warte auf neue Mitarbeiter. Weitere Informationen zur Bewerbung gibt es unter Telefon, 07832/97 84 80.