"Torpedo Kinzigtal" ist ein eingefleischter SC-Freiburg-Fanclub – hier beim Heimspiel von Heidenheim gegen ihren SC. Fotos: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Fussball: "Torpedo Kinzigtal" tritt für den SC Freiburg beim Sky Fan Cup 2016 in Essen an

Von Lars Reutter

Der SC-Freiburg-Fanclub "Torpedo Kinzigtal" ist ständig unterwegs. Am heutigen Freitag fahren zahlreiche Mitglieder zu einem Fanturnier nach Essen. Im Ruhrpott wollen sie aber nicht nur kickern, sondern es auch beim Feiern richtig krachen lassen.

Mittleres Kinzigtal. Bereits zum fünften Mal richtet der Bezahlsender Sky die jährliche Meisterschaft der deutschen Bundesliga-Fanclubs aus. Nach Ablauf der Saison schnüren dabei die Anhänger die Fußballschuhe und kämpfen als Vertreter ihres Lieblingsteams um den Titel als Deutscher-Fan-Meister. Ausgetragen wird der Sky-Fan-Cup 2016 am morgigen Samstag in Essen. Insgesamt 24 Teams werden am Tag des UEFA-Champions-League-Finales um die begehrte Trophäe kämpfen.

Das Teilnehmerfeld wird laut Sky in enger Zusammenarbeit mit den Fanbeauftragten der Fußball-Bundesligisten ermittelt. Titelverteidiger ist der Borussia Dortmund Fanclub "Ostborussen". Moderiert wird das Turnier von den beiden Sky-Moderatoren Rollo Fuhrmann und Ulli Potofski.

Für den Fanclub des SC Freiburg "Torpedo Kinzigtal" ist es in diesem Jahr bereits die dritte Teilnahme am Sky-Fan-Cup. Der Club wurde bereits im Jahr 1995 gegründet und hat aktuell etwas mehr als 300 Mitglieder.

Bei einem Auswärtsspiel in Frankfurt vor elf Jahren fassten einige Fans des SC Freiburg aus dem Kinzigtal die Idee, einen Fanclub zu gründen. Diese Idee wurde schnell konkret und der Fanclub gegründet. Mittlerweile fahren die Mitglieder mit zwei eigens gestalteten Bussen zu jedem Heimspiel des Sportclubs und treffen sich regelmäßig zum Stammtisch. Seit seiner Gründung hat der Fanclub schon an vielen Turnieren teilgenommen und konnte beim SC-Freiburg-Fan-Turnier mehrmals den Sieg erringen.

"Dabei sein ist für uns in Essen alles", sagt Kevin Steiner. Der SC-Fan gibt sich keiner Illusion hin, dass sein Fanclub den Titel holen könnte. Denn im Team von Torpedo Kinzigtal sind zwar auch Vereinsspieler, aber die anderen Mannschaften waren zumindest bisher immer besser besetzt.

"Ein Ziel könnte es vielleicht sein, erstmals die Gruppenphase zu überstehen", meint Steiner. Nach Essen werden seinen Angaben zufolge 20 bis 30 Torpedo-Mitglieder aufbrechen, die einen als Spieler und die anderen als Fans auf den Rängen.

SC gegen VfB? "Vielleicht gibt es ja aber ein Derby im DFB-Pokal"

Dass neben dem eigentlichen Team noch weitere Kinzigtäler den weiten Weg nach Essen auf sich nehmen, liegt auch am Rahmenprogramm und der tollen Atmosphäre. "Besonders toll ist die Stimmung und die anschließende Party. Vor allem im Jahr 2014 war es toll, mit unseren Freunden aus Gladbach, dem Fanclub ›Ballspochtbengels MG‹, zu feiern", schrieb der Fanclub in einem Fragebogen des Bezahlsenders.

Heuer werden laut Steiner am Abend alle Teilnehmer in einer Essener Großdisco zuerst gemeinsam das Champions-Leage-Finale anschauen. "Danach wird es dann dort eine lange Partynacht werden", freut sich der Freiburg-Fan. Und Grund zum Feiern haben die Anhänger des Zweiligameisters. "Das Team hat das sehr gut gemacht. Es war vor allem eine große Leistung vom Trainer, nach dem Abstieg und den vielen Abgänger so eine gut funktionierende Mannschaft zu formen", blickt Steiner zurück. Für den Fanclub war es aber nicht nur wegen der vielen SC-Siege ein gutes Jahr.

"Wir waren bei 30 von 34. Saisonspielen sowie bei Pokalspielen und Begnungen der zweiten Mannschaft dabei und haben damit so viele Fahrten bestritten, wie noch nie", berichtet er. Dabei denkt er vor allem gerne an das letzte Saisonspiel gegen Union Berlin zurück. Im Rahmen des Jahresausflugs schipperten die Kinzigtäler auch mit einem Boot durch die Bundeshauptstadt. Ein weiterer Höhepunkt war natürlich das Spiel in Paderborn. "Da hat sich das Team den Aufstieg gesichert und wir haben beim Feiern viele Gratulationen von den netten Paderborner Fans bekommen", erzählt Steiner.

Nun freut er sich schon auf die kommende Erste-Liga-Saison, in der er sich den Klassenerhalt von seinem Team erhofft. Fahrten soll es auch wieder ähnlich viele wie in der zweiten Liga geben. Etwas schade findet er es nur, dass es kein Derby gegen den abgestiegenen VfB Stuttgart geben wird.

"Wobei der Abstieg der Stuttgarter, die jetzt seit Jahren hinten drin hingen, auch einfach verdient ist", meint er. Zudem hätten einige Schwaben auch mit Schadenfreude auf Abstiege der Freiburger reagiert. "Vielleicht gibt es ja aber ein Derby im DFB-Pokal. Das hätte dann eine extra Würze", meint Steiner.