Der "Freihof" in Haslach spielt trotz gering anmutender Zahlen in der Oberliga der Literaturmuseen des Landes. Foto: Kleinberger

Literaturmuseum generiert geringe Besucherzahlen / Stadtmarketing stellt Geschäftsbericht vor

Das Hansjakobmuseum im Haslacher Freihof sorgt nach dem Umbau für Diskussionen. Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts des Haslacher Stadtmarketings wurde deutlich, dass die Besucherzahlen nicht so zunehmen, wie von einigen Räten erhofft.

Haslach. Werner Müller vom Haslacher Stadtmarketing stellte im Gemeinderat am Dienstagabend darüber hinaus auch den Geschäftsbericht der "Tourist-Information Gastliches Kinzigtal" (TIGK) vor. Auf diesen wolle er allerdings gar nicht detailliert eingehen, da die TIGK sich durch die Einrichtung der "Schwarzwald-Tourismus Kinzigtal" längst hätte auflösen sollen (wir berichteten). Da diese Auflösung bislang nicht erfolgte, habe das Stadtmarketing die Tätigkeiten für Haslach ein wenig einschränken müssen und wird das bis zur Auflösung weiterhin tun.

"Das Bewährte machen wir weiter", sagte Müller: So war Haslach zur Direktwerbung auf einigen Messen vertreten. Der Stand wurde inzwischen um einen Türstockverbau ergänzt, der den Eingang eines Bergwerksstollens darstellt. Das Stadtmarketing schaltet Anzeigen, weitere Maßnahmen wie die Direktverteilung von Flyern seien zwar personalintensiv, würden sich aber lohnen.

Während das Besucherbergwerk "Segen Gottes" einen Rückgang von 1110 Besuchern verzeichnete (11 580 im Jahr 2015, 10 470 im Jahr 2016), fanden im gleichen Zeitraum fast 300 Besucher mehr den Weg ins Schwarzwälder Trachtenmuseum. Sören Fuß, der die Besucherzahlen für die Gedenkstätte Vulkan zuliefert, habe bekundet, dass die Errichtung des Urenkopfturms "für wahre Besucheranstürme" sorge, berichtete Müller.

Das Hansjakob-Museum im Freihof hatte im Jahr 2013 1435 Besucher. Nach dem Umbau 2014 sei eigentlich eine Steigerung der Besucherzahlen zu erwarten gewesen. Daran erinnerte Joachim Prinzbach (FW) in einer Nachfrage zum Geschäftsbericht. Im Jahr 2016 haben aber lediglich 1305 Personen das Museum besucht. "Nach den hohen Investitionen finde ich das bedenklich", sagte Prinzbach.

Martin Schwendemann antwortete, dass geringe Öffnungszeiten, wie sie im Freihof herrschen, geringe Besucherzahlen generierten. Er erklärte aber auch, dass der "Freihof" zu den größten Literaturmuseen Baden-Württembergs zähle. "Es ist verrückt, aber viel mehr ist da tatsächlich nicht drin", befand der Kulturamtsleiter. "Außerdem sprechen wir hier von unserem kulturellen Erbe." Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne (CDU) erinnerte daran, dass die Modernisierung des Museums zudem über "Leader" gefördert wurde.

INFO

Das Museum

Das Hansjakobmuseum ist im "Freihof" angesiedelt, Heinrich Hansjakobs Altersruhesitz.  

> Öffnungszeiten: Mittwochs 10 bis 12.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr, freitags 15 bis 17 Uhr, zusätzlich ist das Museum sonntags vom 1. April bis 15. Oktober von 10 bis 12.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr geöffnet.

> Eintritt: Erwachsene zahlen drei Euro, mit Gästekarte, Schwerbehinderte, Studenten und Schüler ab 18 Jahren 2,50 Euro. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schulklassen und Schwerbehindertengruppen ist frei.