Überraschungsgast Steffen Kühn holte höchst schwierige Töne aus seiner Trompete. Foto: Wölfle

"Big Band Surprise" stellt im Haus der Musik Ergebnisse von Workshop mit Karolina Strassmayer vor

Die Jazz-Matinee der "Big Band Suprise" hat am Sonntagvormittag zahlreiche Gäste ins Haslacher Haus der Musik gelockt. Der Auftritt war sensationell.

Haslach. Eine gute Stunde lang präsentierten sich die 18 Musiker um Dirigent Peter Stöhr als exzellente Meister ihrer Instrumente, während die Saxofonistin Karolina Strassmayer mit ihren Soli der Extraklasse verblüffte. Überraschungsgast Steffen Kühn begeisterte mit seinem virtuosen Spiel auf der Trompete.

Mit reichlich Charme und pulsierender Energie sowie außerordentlicher Spielfreude präsentierte sich die Haslacher "Big Band Surprise" nach dem dreitägigen Workshop mit der renommierten Saxofonistin Karolina Strassmayer bei ihrer Jazz-Matinee.

"Es freut uns, dass so viele gekommen sind", sagte Dirigent Peter Stöhr, der nicht nur die Gäste begrüßte, sondern auch durch das abwechslungsreiche Programm führte.

Der fetzige Jazz-Klassiker "Take the A Train" von Duke Ellington machte dann gleich Lust auf ganz viel mehr. In Erinnerungen schwelgten die Zuhörer kurz darauf mit Bobby Darins "Mack the Knife", bei dem Thilo Haas seine starken Solo-Qualitäten als Tenor-Saxofonist aufzeigte.

"Der Workshop mit Strassmayer war einfach eine tolle Sache und wir haben sehr viel gelernt", betonte Stöhr, der sich im Namen aller Musiker bei der Saxofonistin der renommierten WDR-Bigband bedankte. Ein großes Kompliment ihrerseits folgte: "Ihr macht die Sache richtig gut, nicht nur mit dem Swing." Mit einem minutenlangen und atemberaubenden Solo zeigte sie dann beim bluesigen Stück "Crazy He Calls Me" von Billie Holiday, dass sie ihr Instrument in Perfektion beherrscht.

"Es hört sich ziemlich einfach an, ist aber trotzdem ziemlich schwierig", witzelte Stöhr, bevor sein Sohn Maximilian als erster in die Tasten des Flügels griff. Er stimmte das melodische Stück "Month of Sundays" anzustimmen. Dem Publikum, das immer wieder zwischendurch die ganz hervorragenden Solis der einzelnen Musiker beklatschte, wurde regelrecht mitgerissen.

Swingender Jazz vom Feinsten kitzelte dann mit dem Lied "Tenor Madness", aus dem Album von Sonny Rollins, die Ohren, bei dem die Musiker zur Hochform aufliefen. Die ruhige Ballade "767 Greenwich Street" meisterten sie dann ebenso bravourös wie Strassmayer, die dem Ganzen mit ihren tollen Soloparts den letzten Schliff verlieh.

Steffen Kühn als Überraschungsgast

"›Die Katze ist zwar fett, aber dennoch drahtig‹, hat Strassmayer in den Proben gesagt", verriet Stöhr, bevor Überraschungsgast Steffen Kühn, der vor zwei Jahren mit der "Big Band Surprise" ebenfalls einen Workshop erarbeitete, beim "Fat Cat" zeigte, welche virtuosen Töne er seiner Trompete entlocken kann.

Das höchst anspruchsvolle "Chips’n’Salsa" von Gerald Albright verzauberte dann noch einmal rhythmisch sowie musikalisch.

Ohne Zugabe ließ das begeisterte Publikum die Musiker jedoch nicht ziehen, und diese gaben zum Ende des anspruchsvollen Konzerts das Stück "Mr 5.O" zum Besten. Nicht nur Strassmayer und Kühn übertrafen sich dabei abwechselnd gegenseitig mit sensationellen Soli, auch die Musiker der "Big Band Surprise" zogen noch einmal ganz hervorragend sämtliche Register.