Die Haslacher Firma Bebusch ist jetzt Teil der amerikanischen Carlyle Group. Foto: Eyckeler

US-Beteiligungsgesellschaft übernimmt die Mehrheit an der KAP-Beteiligungs-AG.

Haslach - Die Haslacher Firma Bebusch in der Schleifmattenstraße firmiert zukünftig unter der in Washington D. C. ansässigen Beteiligungsgesellschaft The Carlyle Group, da diese Mitte November die Mehrheit an der KAP Beteilungs-AG mit Sitz im hessischen Fulda übernommen hat. Bebusch arbeitet als Spezialist für Kunststoffspritzformen, seit dem Jahr 2008 unter dem Dach der KAP und zwar in der Division Automotive Components.

Die Carlyle Group ist ein global tätiger Vermögensverwalter mit 1625 Mitarbeitern. Zum 30. September verwaltete das Unternehmen knapp 170 Milliarden US-Dollar in 125 Fonds und 177 Dachfonds. Investiert wird in die vier Segmente Private Equity, Real Assets, Global Markt Strategies und Investment Solutions.

Das Eigenkapital für dieTransaktion stellen Carlyle Strategic Partners IV (CSP) bereit. In einer Pressemitteilung begründet der Managing Director von CSP, Ian Jackson, die Mehrheitsübernahme damit, dass KAP über ein Portfolio exzellenter Industrie-Unternehmen mit internationaler Ausrichtung sowie starker Produktionsbasis und -expertise insbesondere auch in den Bereichen Kunststoff-Extrusion und Metallverarbeitung besitze. "Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit dem Management-Team von KAP, um gemeinsam Wert und Wachstum zu steigern, sowohl organisch als auch durch Zukäufe im deutschen Mittelstand", wird Jackson in der Mitteilung zitiert. Dr. Stefan Geyler, Sprecher des Vorstands von KAP, drückte in einer ebenfalls in der Pressemitteilung zitierten Stellungnahme seine Freude darüber aus, gemeinsam mit Carlyle das Wachstum voranzutreiben, "indem wir deren weltweites Netzwerk sowie die große Expertise und Erfahrung in unseren Branchen nutzen".

Auf die aktuelle Situation von Bebusch in Haslach hat die Übernahme, wie zu hören war, keine direkten Auswirkungen. Zu einer offiziellen Stellungnahme seitens der Geschäftsleitung war gestern niemand zu erreichen.

In die Schlagzeilen war Bebusch im Frühsommer dieses Jahres geraten, als die Geschäftsleitung in einer Betriebsversammlung mitgeteilt hatte, dass aufgrund der rückläufigen Auftragslage 33 Mitarbeiter entlassen werden und der Bereich Werkzeugbau komplett geschlossen werden sollten (wir haben berichtet). Im Zuge der Verhandlungen über einen Sozialplan, die im Spätsommer abgeschlossen wurden, reduzierte sich die Zahl der abgebauten Arbeitsplätze auf 31. Gleichzeitig wurde seitens der Geschäftsführung eine Garantie für die Erhaltung des Standorts Haslach bis Ende 2018 gegeben und größere Investitionen in den Maschinenpark festgeschrieben, die zum Teil bereits realisiert wurden. Der Abbau der Arbeitsplätze soll bis Ende dieses Jahres vollzogen sein. Derzeit sind in der Firma rund 120 Mitarbeiter beschäftigt.

Die nicht zufriedenstellende Auftragslage hatte bereits im Jahr 2014 zu einem Abbau von sieben Arbeitsplätzen bei Bebusch geführt.