Foto: Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach öffnet am 26. März wieder seine Pforten.

Gutach - Historische Höfe und prachtvolle Bauerngärten laden zu einer Zeitreise in den Schwarzwald ein: Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof startet am 26. März in die Saison.

Trachtentanz und Schuften auf dem Feld: Das Leben und Arbeiten der vergangenen 400 Jahre veranschaulichen sechs originalgetreu eingerichtete Schwarzwaldhöfe bei Gutach (Ortenaukreis). Jedes Gebäude verkörpert regionale Besonderheiten in Architektur und Wirtschaftsweise. Dadurch verspricht das Freilichtmuseum seinen Gästen einen Streifzug durch den ganzen Schwarzwald.

Der namensgebende Vogtsbauernhof aus dem Jahr 1612 ist heute noch an seinem Originalstandort zu besichtigen. Mit der Gründung des Museums wurde er bereits 1964 für Besucher zugänglich gemacht. Diese sollen in den Höfen "mitten im Alltag der Bewohner" stehen.

Geschichte wird lebendig vermittelt

Als ältester Museumshof ist der Hippenseppenhof im Jahr 1599 im Stil der Höhenhäuser in der Umgebung Furtwangens errichtet worden. Typisch für diese Gegend sind die Uhrenherstellung und das Handwerk der Strohflechterei. Auch heute noch wird im Museumsdorf traditionelle Handwerkskunst in täglichen Vorführungen lebendig.

Jedem Hof sind außerdem Nebengebäude zugeordnet, alte Mühlen, Speicher und Backstuben laden große und kleine Entdecker ein. Unter den 15 Neben-Attraktionen befindet sich auch ein Tagelöhnerhaus, in dem im 19. Jahrhundert Weber und Waldarbeiter ihren harten Arbeitsalltag bestritten. Dessen Inneneinrichtung wurde vollständig ins Museum übernommen, dadurch können Besucher die beengten und einfachen Lebensverhältnisse hautnah nachempfinden.

Die Musik vom Trachtentanz im Ohr, der Duft von frisch gebackenem Brot in der Luft: Mit allen Sinnen erleben statt grauer Theorie ist das Motto im Freilichtmuseum. Und das kommt an: Mit 220 000 Gästen pro Saison gilt das Gutacher Museumsdorf deutschlandweit als eines der besucherstärksten Freilichtmuseen. Es versteht sich als "kulturelles Forum für den ganzen Schwarzwald" mit dem Ziel, regionale Kulturgüter zu erhalten und Geschichte lebendig zu vermitteln. In der kommenden Saison stehen dabei vor allem "Geschichten von Flucht und Heimkehr" im Mittelpunkt. Ausgehend von der aktuellen Flüchtlingssituation hat das Museum in einer Sonderausstellung historische Migrationsbewegungen im Schwarzwald aufgearbeitet. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Auswanderern des 18. und 19. Jahrhunderts, die sich nach Amerika in die neue Welt aufmachten. Die Ausstellung fügt sich in das Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft der sieben Freilichtmuseen in Baden-Württemberg ein. Die "Sieben im Süden" thematisieren Integration und Ausgrenzung auf dem Land. Ab Sonntag, 9. April, ist der Gutacher Beitrag zu besichtigen.

Es bleibt spannend auf dem Gelände: Im Juli soll das Hermann-Schilli-Haus in den Museumsrundgang integriert werden. Beim Rundgang über das weitläufige Gelände mit 5,5 Hektar Fläche erfreuen sich außerdem Naturliebhaber an prachtvollen Bauerngärten und historischen Nutzpflanzen. Eine Besonderheit findet sich beim Vogtsbauernhof: Mehr als 130 sorgfältig ausgewählte Pflanzenarten wachsen dort im Heilkräutergarten. Außerdem fügen sich Schaufelder in die idyllische Schwarzwaldlandschaft ein, auf Weiden tummeln sich Ziegen und Schafe. Deren Stallgenossen gehören alten Haustierrassen an.

Am 26. März wird das Jahresprogramm des Museums zur Eröffnung der siebenmonatigen Saison vorgestellt. Diese steht unter dem Motto "Heimat.Zeiten". Anschließend bekommen Besucher die Gelegenheit, an Sonderführungen zu aktuellen Projekten im Museum teilzunehmen.

Weitere Informationen:

Öffnungszeiten: Vom 26. März bis 5. November 2017, täglich von 9 bis 18 Uhr, im August von 9 bis 19 Uhr (letzter Einlass jeweils eine Stunde vor Schließung) Täglich finden ab 14.30 Uhr freie Führungen für Einzelbesucher statt