Die Kirchenbrücke in der Gutacher Ortsmitte ist laut Bauplänen nur für 30 Tonnen Gesamtgesicht ausgelegt. Ein entsprechender Hinweis wurde jetzt angebracht. Foto: Gräff

Ingenieurbüro will Hauptprüfung der Kirchenbrücke vornehmen. Baustatik auf 30 Tonnen begrenzen?

Gutach - Die Kirchenbrücke in der Gutacher Ortsmitte muss saniert werden. "Bei der Durchsicht der Brückenakte ist festgestellt worden, dass die Brücke laut Baustatik auf 30 Tonnen Gesamtgewicht begrenzt werden muss", informierte Bürgermeister Siegfried Eckert dazu in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwochabend. Ein entsprechendes Hinweisschild ist laut Eckert zwischenzeitlich angebracht worden. Die Crux: Das Bauwerk war schon bei den damaligen Planungen nur für 30 Tonnen ausgelegt worden.

Die Nachfrage von Gemeinderat Hans-Jürgen Schneider (FDP), ob das dann nicht ausreichen würde, verneinten sowohl Eckert als auch Hauptamtsleiter Fritz Ruf. "Transporter mit Fertiggaragen haben schon 36 Tonnen Gewicht, die von Fertighausteilen noch mehr", betonte Ruf.

Das Büro RS Ingenieure will nun eine Hauptprüfung der Kirchenbrücke vornehmen. Dafür hat der Gemeinderat rund 4620 Euro genehmigt. Bei einer Vor-Überprüfung des Bauwerks durch das Ingenieurbüro wurde nämlich festgestellt, dass der Unterbau einer Traglast von 45 Tonnen statisch standhält. Beim Überbau sei dagegen die Grenze für eine Traglast von 30 Tonnen überschritten.

Bei der Brückenhauptprüfung mit Untersichtgerät soll nun festgestellt werden, ob die Verstärkung des Tragwerks als Sanierungsvariante einen kompletten Austausch des Überbaus verhindern kann. "Sollte dies nicht möglich sein, werden wir bald über viel Geld reden müssen", sagte Eckert.

Denn unabhängig vom Ergebnis: Zur Erreichung einer Traglast von 45 Tonnen muss neben dem neuen Überbau eine Betonsanierung der Widerlager erfolgen, um die Brücke insgesamt für die nächsten 40 Jahre fit zu machen.

Sanierungszuschüsse gibt es laut Eckert keine: "Falls es einen kompletten Neubau geben sollte, müssten wir wieder darüber reden."