Die Musiker des Aris Quartetts Anna Katharina Wildermuth an der Violine (Zweite von links), Caspar Vinzens (Viola) und Lukas Sieber (Violoncello) musizierten gemeinsam mit Daniela Koch (Querflöte, links) und Harfenistin Agnès Clément (Mitte). Sie alle sind Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD. Foto: Kornfeld

ARD-Preisträger bezaubern mit Stücken von Mozart und Debussy im Vogtsbauernhof

Der Falkenhof im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach hat am Dienstagabend die Kulisse für ein wunderbares Konzert im Rahmen des Schwarzwälder Musikfestivals geboten. Die Preisträger des Intertationalen Musikwettbewerbs der ARD traten dort bezaubernd auf.

Gutach. Zum zweiten Mal war das Museum Gastgeber für ein Konzert des Schwarzwald Musikfestivals. Der Intendant und Dirigent des Festivals, Mark Mast, stellte das Veranstaltungsformat, die Musiker und das Programm des Abends unterhaltsam vor.

An 18 Tagen stehen 17 hochkarätige Konzerte an 17 geschichtsträchtigen Spielstätten auf dem Spielplan. In Gutach waren die Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD zu Gast: das Aris Quartett, die Harfenistin Agnès Clément, sowie die Flötistin Daniela Koch.

Die Musiker Anna Katharina Wildermuth (Violine), Naomi Zipperling (Violine), Caspar Vinzens (Viola) und Lukas Sieber (Violoncello) bilden eines der gefragtesten Streichquartette Deutschlands. Sie wurden bereits bei zahlreichen internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. 2016 erhielten sie den zweiten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD.

Ebenfalls trat die Harfenistin Clément an dem Abend in Gutach auf. Sie ist international bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD erhielt sie 2016 den ersten Platz sowie den Publikumspreis.

Die Flötistin Koch kann schon auf sehr viele Wettbewerbserfolge zurückblicken. Die Musikerin bekam 2010 den zweiten Preis des ARD-Wettbewerb; dieser gilt als einer der renommiertesten seiner Art.

Simpel versus prächtig

"Normalerweise stehen wir vom Museum für die Tradition und unsere Gäste für das Moderne. Heute ist das anders. Es begegnen sich nicht die Zeiten, sondern die Kulturen", so der wissenschaftliche Leiter des Museums, Thomas Hafen, zur Begrüßung. Auf der einen Seite stehe das einfache Leben auf dem Land, auf der anderen die hehre Kultur, die früher den Reichen und Mächtigen vorbehalten war.

Sehr informativ und unterhaltsam war die Vorbereitung auf das bevorstehende Musikprogramm durch Moderator des Abends: Mark Mast. Er half dem Publikum, die Komponisten und die Stücke einzuordnen und sie besser zu verstehen.

"Wer mehr weiß, der hört mehr", so Mast. Das Konzert begann mit dem Quintett für Harfe, Flöte und Streichtrio von Jean Cras, das sehr an die französische Filmmusik erinnert. Es folgte die Sonate für Flöte, Viola und Harfe von Claude Debussy, das ein impressionistisches Klangerlebnis sei, wie der Intendant vor dem Publikum schwärmte.

Ein Ton steht für sich selbst

Die Spielfreude und Konzentration stand den Musikern ins Gesicht geschrieben. Sie begeisterten das Publikum durch ihre Virtuosität. Nach der Pause stand "Landscape 2", ein Stück des zeitgenössischen, japanischen Komponisten Toshio Hosokawa für die Harfe und das Streichquartett auf dem Programm. Mast bezeichnete Hosokawa als einen der bedeutendsten japanischen Komponisten, der die Elemente der klassischen europäischen Musik mit denen der japanischen Volksmusik vermengte. Während in Europa viele Töne nötig seien, um Musik entstehen zu lassen, so stehe in der japanischen Musik ein Ton für sich selbst.

Sieber vom Aris Quartett bat die Zuhörer sich für diese Musik zu öffnen, die er als nicht einfach, ungewohnt und manchmal sogar erschreckend charakterisierte. Sie nähme sich Zeit "als würde man langsam durch einen Garten gehen und einzelne Dinge betrachten." Jeder Klang wäre es wert, betrachtet zu werden. Das sei in der heutigen Zeit besonders wichtig, betonte Sieber.

Perfekt und virtuos

Einen wunderbaren Abschluss des von allen Musikern perfekt und virtuos umgesetzten Konzerts, bildete Mozarts "Jagdquartett".

Weitere Informationen: Beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD gibt es jeweils vier jährlich wechselnde Kategorien. Die Musiker Koch (Flötistin) und Vinzens (Aris Quartett) gaben an dem Abend in Gutach sehr interessante und persönliche Einblicke in den Ablauf des Wettbewerbs und betonten die Bedeutung, die er für junge Musiker und deren Karriere habe.