Auf dem Gelände des ehemaligen Landgasthofs "Museumsstube" beim Gutacher Freilichtmuseum soll künftig ein Haus mit Schaumanufakturen, einem Uhrengeschäft und einer Gastronomie stehen. Foto: Gräff

Gremium schafft planungsrechtliche Voraussetzungen für Erstellung eines Mehrzweckgebäudes

Der Landgasthof "Museumsstube" beim Gutacher Freilichtmuseum ist Geschichte. Künftig soll dort ein Haus mit Schaumanufakturen, einem Uhrengeschäft und einer Gastronomie entstehen.

Gutach. Damit der Antragsteller, die Firma Uhren-Herr aus dem Hornberger Ortsteil Niederwasser, dort auch bauen kann, muss der Bebauungsplan "Wählerhöfe" geändert werden. Damit hat sich der Gutacher Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch beschäftigt.

Bebauungsplan wurde 1983 ausgewiesen

Auf dem südlichen Bereich des Grundstücks, auf dem bis vor Kurzem noch die "Museumsstube" stand, soll nun ein neues Mehrzweckgebäude im Schwarzwaldhaus-Stil mit Verkaufsräumen, einer Gastronomie und Tagungsräumen entstehen.

Allerdings überschreitet das geplante Haus mit seinen Anbauten laut Sitzungsvorlage in Teilbereichen geringfügig die Baugrenzen. Die vorgesehenen Wand- und Firsthöhen sind höher als zugelassen und die im Plan festgeschriebene Dachneigung und Firsteinrichtung muss ebenfalls geändert werden.

Mit einer zweiten Änderung des Bebauungsplans "Wählerbrücke" will der Gemeinderat nun die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung des Mehrzweckgebäudes schaffen. Planer Ralf Burkard erläuterte dazu die Vorgehensweise. Die Festsetzungen können demnach weitestgehend übernommen werden, die Baugrenzen müssten nur geringfügig erweitert werden.

"Das ganze Gebiet ist als Dorfgebiet ausgewiesen, was nicht gerade typisch für so eine Anlage ist", erläuterte Burkard. Er empfahl den Räten, keine neue Nutzungsart einzubringen.

"Das Mehrzweckgebäude ist zwar groß, aber es fügt sich gut an dieser Stelle ein und die Nutzung ist ebenfalls sehr gut", so Burkard. Beachtet und eingearbeitet werden müssten allerdings die neuen Vorschriften betreffend des angenommenen Jahrhundert-Hochwassers HQ 100.

So muss der Randstreifen auf fünf Meter zum Fluss Gutach ausgespart werden. Trotzdem sieht Burkard noch eine Möglichkeit für Außenbewirtung: "Da gibt es noch eine Fläche".

Der Gemeinderat stimmte dem "Aufstellungsbeschluss für die Bebauungsplanänderung im beschleunigten Verfahren" geschlossen zu. Die Offenlage des Plans will der Gemeinderat laut Bürgermeister Siegfried Eckert allerdings noch bis zur Sitzung im September warten: "Da muss wirklich alles passen, wir haben nur einen Durchgang." Vermutlich wird dann auch der offizielle Bauantrag vorliegen. Wenn alles gut geht, ist die Bebauungsplanänderung noch in diesem Jahr genehmigt.

INFO

Rückblick

Zwischen der Bahnlinie und der Gutach wurde im Jahr 1983 der Bebauungsplan "Wählerbrücke" ausgewiesen. Im Jahr 1993 erfolgte dann eine erste Änderung, indem die Baugrenzen im Südwesten erweitert wurden.