Zwischen dem Gutacher Kindergarten und dem Norma-Markt wird direkt an der B 294 ein Bauernmarkt mit Imbiss gebaut. Die Zufahrt zum Kindergarten soll in der nächsten Verkehrsschau besprochen werden. Foto: Störr

Gremium stimmt nach kritischen Einwendungen schließlich dem Bauantrag zu.

Gutach - Die Gemeinde Gutach bekommt zwischen dem Norma-Markt und dem Kindergarten einen Bauernmarkt mit Imbiss und Begegnungsstätte. Bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen hat der Gemeinderat dem Antrag zugestimmt.

Das Gebäude wird in Holzbauweise erstellt, hat eine Firsthöhe von 4,65 Meter und wird mit einem Satteldach versehen. Bereits in der Dezember-Sitzung hatte sich das Gremium mit dem Antrag auf etwa 170 Quadratmeter Verkaufs- und Imbissfläche beschäftigt, allerdings gab es da noch erheblichen Klärungsbedarf in Sachen Parkplätze. Mittlerweile wurde die ursprüngliche Planung abgeändert.

Das 25 Meter breite, auf der Nordseite 14 Meter tiefe und auf der Südseite 12,50 Meter tiefe Gebäude wurde in Richtung Süden hin verschoben. Damit wurde auf der Nordseite Raum für neun Stellplätze geschaffen, vier davon für den Bauernmarkt und fünf für den geplanten Imbiss.

Auch die Zufahrt soll von dieser Seite des Gebäudes erfolgen, um Überschneidungen mit der Kindergartenzufahrt zu vermeiden. Gerade in der Mittagszeit sei durch den Imbiss und die Abholzeit im Kindergarten mit erheblichen Ballungen zu rechnen, erklärte Bürgermeister Siegfried Eckert.

Die Verbindung zum angrenzenden Norma-Markt soll durch einen Fußweg erfolgen. Gemeinderätin Bärbel Schwendemann (SPD) befand die Verlegung der Parkplätze zwar als gut, sah aber aufgrund des Radwegs und der Kindergartenzufahrt weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotential. Auch Thomas Albrecht (FW) hatte "Bauchweh" mit der jetzigen Lösung, in der nächsten Verkehrsschau sollen die Zufahrten berücksichtigt werden.

Rainer Bell (CDU) hatte "nichts gegen den Bau", regte aber die farbliche Markierung des Radwegs im Bereich der Bauernmarkt-Zufahrt und der Kindergartenzufahrt an.

Für Susanne Heinzmann (FDP) stellte sich im Zuge des mit Leader-Geldern geförderten Bauernmarkts eher die grundsätzliche Frage nach der Unterstützung. "Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein Bauernmarkt über Leader gefördert wird, während die Gutacher Einzelhändler ihre Um- oder Neubaukosten selbst tragen müssen. Da sollte mit gleichem Maß gemessen werden", befand sie.

Eckert verwies indes auf die europäischen Richtlinien und die unterschiedlichen Förderprogramme wie ELR oder das LSP (Landessanierungsprogramm), von dem auch nicht jeder gleichermaßen profitiere.

Karl-Heinz Wöhrle (FDP) betonte: "Wir haben viele Selbstvermarkter in Gutach. Der Kuchen ist vorhanden und wird jetzt neu verteilt. Die Selbsterzeuger müssen mit ins Boot genommen werden, sonst schauen die in die Röhre."

Bürgermeister Eckert verwies auf das Gespräch am Vorabend der Sitzung, bei dem potenziell Betroffene überwiegend positiv auf den Bauernmarkt reagiert hätten. Es seien zwar auch Ängste um Arbeitsplätze und Vermarktungschancen geäußert worden, aber letzten Endes mit einem Gutacher Betreiber die Vorteile gesehen worden.

Wichtig sei dabei gewesen, dass sich der Betreiber rund 15 Jahre lang an die Leader-Richtlinien mit ausschließlich heimischen Produkten halten müsse.