Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof soll noch attraktiver werden. 2016 erzielte der Betrieb einen Gewinn von 215 146 Euro, die investiert werden sollen. Foto: Störr

Jahresbericht fällt positiv aus. 2018 soll im Zeichen des Effringer Schlössles stehen.

Der Jahresbericht 2016 für das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof fällt positiv aus, wie die Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses des Kreises erfuhren. Erstmals tagten sie im neu gestalteten Hermann-Schilli-Haus, das am Sonntag eröffnet wird.

Gutach. "Das Jahr 2016 war dynamisch und erfolgreich – und es geht gerade so weiter", eröffnete Landrat Frank Scherer die Sitzung. Mit dem vergangenen Jahr des Freilichtmuseums zeigte sich auch dessen Geschäftsführerin Margit Langer sehr zufrieden.

Die Besucherzahl habe mit rund 220 000 auf Vorjahresniveau gelegen, seit Jahren zähle der Vogtsbauernhof zu den besucherstärksten Freilichtmuseen des Landes, so Langer. Das Programm des vergangenen Jahres habe sich am Jahresthema "Schatzkiste Schwarzwald" orientiert und sei mit der Einrichtung des Waldmuseums im Lorenzenhof, Sonderausstellungen und Sonderführungen attraktiv gestaltet worden.

"Im Rahmen der strategisch inhaltlichen Weiterentwicklung standen zwei Großprojekte im Mittelpunkt", betonte Langer. Zum einen sei die Versetzung des Schlössles von Effringen aus Wildberg nach Gutach vorangegangen. Nach der Grundsteinlegung auf der Erweiterungsfläche des Museums im September vergangenen Jahres wurden bis Dezember die Außenwände und das Dach fertiggestellt. Seit Jahresbeginn erfolgte der Innenausbau. Nach der Übergabe des Gebäudes an das Freilichtmuseum werde das Schlössle ab Herbst im Stil der 1970er-Jahre eingerichtet und ein Teil der Erweiterungsfläche gestaltet. Ab dem großen Festwochenende, das für den 24. und 25. März 2018 geplant ist, soll das Effringer Schlössle dann für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Überhaupt werde das kommende Jahr ganz in dessen Zeichen stehen, kündigte die Geschäftsführerin an. Dafür sei man in engem Kontakt mit der Gemeinde Wildberg, die sich am kommenden Jahresprogramm beteiligen werde.

Zum anderen wurde im November des vergangenen Jahres mit dem Umbau des Hermann-Schilli-Hauses zum Seminar- und Ausstellungsgebäude begonnen. Das Haus des Museumsgründers war 1980 nach seinen Plänen erbaut worden und wurde bisher Museumsintern genutzt. "In diesem Gebäude hier wird eine Dauerausstellung zu den 1980er-Jahren zu sehen sein", kündigte Langer an. Außerdem gebe es eine Sonderausstellungsfläche mit einem Architekturstudio und einer Dokumentation der Schwarzwälder Häuserlandschaften sowie einen Seminarraum. Am Sonntag, 2. Juli, wird das Haus offiziell eröffnet.

Seitens des Museums verspreche man sich eine Attraktivitätssteigerung. Es werde eine Thematik der Gegenwart angeboten. "Es handelt sich um ein Bildungsangebot zum Wandel der Wohneigenschaften im Schwarzwald", so die Geschäftsführerin. Auf der 1,9 Hektar großen Erweiterungsfläche des Museumsgeländes werde die Grundidee unterstrichen, Hausformen aus dem gesamten Schwarzwald zu präsentieren. In einem kurzen Überblick zeigte Langer die geplante Gestaltung mit Wasserspielplatz, Festwiese, Rundweg, Themengarten und Baumpflanzungen auf. "Das ist unserer Vision des Museums 2030", schloss Langer ihren Bericht ab und dankte dem Kreis, der die Vision mittrage.

INFO

Das war los

In der vom 20. März bis zum 6. November dauernden Saison zählte das Freilichtmuseum im vergangenen Jahr 218 223 Besucher. Davon waren etwa drei Viertel Einzelpersonen und rund ein Viertel Gruppenbesucher. Bei den gebuchten Führungen und Programmen für Gruppen wurde eine deutliche Steigerung und damit ein Rekordergebnis erzielt. Insgesamt wurden 1666 Lernerlebnisse für Schüler- und Kindergruppen sowie thematische und interaktive Führungen für Erwachsene veranstaltet. Der Verkauf von Jahres-Eintrittskarten lag auf Vorjahresniveau, ebenso der Anteil an ausländischen Gästen. Den größten Anteil haben dabei Gäste aus Nordamerika und Australien, die von Rheinkreuzfahrten nach Gutach kommen. Der Jahresgewinn lag bei 215 146 Euro und wird zur Finanzierung von Projekten verwendet.