Im Ruhewald (von links): Kurt Weber und Jutta Uhl (Waldservice), Fußbachs Ortsvorsteher Wilhelm Schrempp und Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

In Gengenbach eröffnet der zweite Ruhewald in der Ortenau

Von Endrik Baublies

Die letzte Ruhe zwischen Bäumen finden – Am Rand von Gengenbach wird ein Ruhewald eröffnet. Es ist der zweite in der Ortenau. Die Anfragen nach Grabstätten kommen auch von außerhalb des Kreises.

Gengenbach. Der Bildtann im Gengenbacher Ortsteil Fußbach wird zu einem Ruhewald, also einem Friedhof, umgewidmet. Am gestrigen Donnerstag stellten Bürgermeister Thorsten Erny, Fußbachs Ortsvorsteher Wilhelm Schrempp sowie Kurt Weber und Jutta Uhl von der Ortenauer Waldservice das Konzept vor. Die Eröffnung ist am Samstag, 23. April, ab 17 Uhr.

Die Idee, einen Friedhof im Wald einzurichten, hatte der im vergangenen Jahr verstorbene Ortsvorsteher Stefan Grimm. Da es einen Friedhof im Wald, der zum Pflegezentrum gehört, seit den 1920er-Jahren am Bildtann sowie eine Kapelle bereits gibt, war diese Idee nicht so weit hergeholt. Erny erklärte bei einem Rundgang durch den neuen Ruhewald, dass die Art der Bestattungen vielfältiger geworden seien. Daher haben die Stadt- und Ortsverwaltung und die Fußbacher Bevölkerung diese Idee aufgenommen und umgesetzt. Erny und Schrempp betonten, dass gerade die Einwohner des Gengenbacher Ortsteils mit viel Elan beteiligt gewesen wären.

Regelmäßig Anfragen auch von außerhalb der Ortenau

Der Friedhof im Wald hat dazu einen Bedeutung, die über die Grenzen der Stadt hinausreichen. Es gibt, erklärte Weber, Vorstand der Waldservice, nur im Norden der Ortenau noch einen Ruhewald. Da die Bestattungen in Gengenbach nicht an die Stadt oder den Landkreis gebunden sind, gebe es bereits jetzt regelmäßig, auch von außerhalb der Kreisgrenzen, Anfragen zu den Möglichkeiten, hier die letzte Ruhe zu finden.

Die Bäume, an denen Beerdigungen möglich sind, werden gekennzeichnet. Es gibt Gemeinschafts- und Familienbäume. Um jeden sind bis zu zwölf Urnenbestattungen vorgesehen. Die Familienbäume können für einen bestimmten Personenkreis reserviert werden. Wichtig ist, dass der Baum und das Schild am Stamm den Grabstein oder jedweden Grabschmuck ersetzen. "Hier gib es nichts, was nicht in den Wald gehört", erklärte Weber.

Die Waldservice hat mit der Stadt Gengenbach einen Pachtvertrag über 100 Jahre vereinbart. Der Ruhewald hat also eine Bestandsgarantie. Die Waldservice pflegt den Wald, hält ihn sauber und sicher.

Sollte ein Baum gefällt werden müssen, dann wird an der Stelle ein neuer Baum gepflanzt. Die Schilder, welche die letzte Ruhestätte kennzeichnen, werden dann wieder angebracht. Am Parkplatz unmittelbar vor dem vorhandenen Friedhof werden Hinweistafeln errichtet. Die Bäume, oder Grabmale, sollen sich in naher Zukunft auch per GPS orten lassen.

Weitere Informationen: www.ruhewald-bildtann.de