Dirigent Christian Sade, Pape Dieye und die Seelbacher Musiker haben sich an einem Probenwochenende auf das Frühjahrskonzert vorbereitet. Foto: Verein

Seit Oktober bereitet sich der MV Seelbach auf sein Frühjahrskonzert am Samstag im Bürgerhaus vor. Dirigent Christian Sade hat mit seinen Instrumentalisten außergewöhnliche Stücke einstudiert, mit denen eine bewegende Geschichte erzählt wird.

Die Vorbereitungen auf das Frühjahrskonzert des Musikvereins Seelbach laufen auf Hochtouren. Um sich optimal auf das bevorstehende Konzert am 23. März vorzubereiten, verbrachte Dirigent Christian Sade mit dem 65-köpfigen Orchester ein komplettes Wochenende im Freizeitheim auf dem Langenhard.

Mit dabei war Pape Dieye, ein Instrumentenvirtuose aus Senegal. Und dieser hatte einige ungewöhnliche Instrumente im Gepäck: Eine Ngoni (afrikanisches Gitarre), ein Kongoma (afrikanisches Daumenklavier) und viele weitere Percussion und Rhythmusinstrumente - teils aus eigener Herstellung. Für das Orchester war es die erste Probe zusammen mit Dieye. Die Art und Weise, wie er die Instrumente bedient, sei außergewöhnlich, heißt es in einer Vereinsmitteilung. Sein gefühlvolles Gitarrenspiel gepaart mit einer eindrucksvollen Gesangsstimme habe schnell für Begeisterung bei den Seelbacher Musikern gesorgt.

Mit Musik und Gesang wird Pape Dieye am Konzertabend die Geschichte eines kleinen afrikanischen Jungen erzählen, den es ans nördliche Ende der Welt verschlagen hat und der nun über verschiedene Stationen seinen Weg in die Heimat – zurück nach Afrika – antritt

„Zurück nach Afrika“ lautet auch der Titel des Konzerts. „Dass wir uns mit dem Thema Afrika beschäftigen, war ein Vorschlag von aktiven Musikern”, erklärt Sade. Durch private Verbindungen entstand auch der Kontakt zu Pape Dieye, der sich schnell für das Projekt mit dem Musikverein Seelbach begeistern konnte.

Doch die Auswahl passender Musikstücke gestaltete sich nicht leicht, denn zu jeder Station auf dem Heimweg des Protagonisten musste ein passendes Musikwerk gefunden werden. Sade war es wichtig, Original-Songs aus Afrika im Programm zu haben. „Mit Maraba Blue haben wir ein bekanntes Afro-Swing-Stück des südafrikanischen Komponisten Abdullah Ibrahim einstudiert, und Pata-Pata stammt aus der Feder von Sängerin Miriam Makeba, ebenfalls aus Südafrika“, listet Sade auf.

Das Orchester verfügt nun auch über einen Kontrabass

Aber auch Stücke weiterer Komponisten über den Kontinent finden sich in der Setlist: Der „Ägyptische Marsch” von Johann Strauss (Sohn), die preisgekrönte Filmmusik aus Disneys „König der Löwen” oder „Night in Toccata” – eine von Bach und Gillespie inspirierte Eigenkomposition Sades. In diesem Jahr kann sich Sade außerdem über einen ungewöhnlichen Zuwachs im Orchester freuen. Denn der Verein wird beim Konzert zum ersten Mal mit einem Kontrabass auftreten. Der 17-jährige Niklas Kopf spielt das imposante, fast zwei Meter hohe Streichinstrument im Wechsel mit seinem E-Bass. „Der Kontrabass kommt bei vielen klassischen Stücken zum Einsatz und rundet durch seine tiefe Stimmung den Klang der Bass-Instrumente ab”, erläutert Sade.

Das Orchester bereitet sich seit Oktober auf das Jahreskonzert vor. Das Ergebnis präsentiert der Verein am Samstag, 23. März, ab 20 Uhr im Seelbacher Bürgerhaus. Wendy Oparebea Jacobs und ihr Ehemann Phillip Jacobs werden ghanaische Küche als Fingerfood anbieten. Der Eintritt ist frei.

Das ist Pape Dieye

Pape Dieye, geboren in Dakar, Senegal, ist Multiinstrumentalist und Perkussionist und spielt zahlreiche Perkussionsinstrumente; viele davon sind selbst gebaut – er behrrscht auch afrikanischen Gesang. Als Komponist, Pädagoge und Musiker ist er international bekannt. Nach seinem Studium der Kunst und Musik in Dakar und Paris arbeitete er mit bekannten Künstlern wie Ray Lema, Manu Dibango und Baba Maal zusammen und trug zur Filmmusik von „Les Caprices D‘un Fleuve“ bei. Seit 2004 ist Dieye in Freiburg ansässig, wo er als Musiker, Komponist, Instrumentenbauer und Pädagoge tätig ist. Für seine Leistungen und Beiträge zur Musikszene wurde ihm im Jahr 2020 der ZMF-Preis des Freiburger Zeltmusikfestivals verliehen.