180 Gäste erlebten mit der WG Oberschopfheim einen schönen Abend in und vor der Winzerhalle. Foto: Bohnert-Seidel

180 Gäste der Oberschopfheimer Genossenschaft erleben einen Festabend mit Genuss und Humor

Die Winzergenossenschaft Oberschopfheim feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Am Freitag genossen 180 Gäste beim Festabend ein mehrgängiges Menü und Kabarett. Am Samstag ging es dann mit Unterhaltung von den Gitarrenfreunden weiter.

Oberschopfheim. "Ein großes Jahr für uns. Wir feiern kräftig und viel", hatte Frank Erb, Vorsitzender der Winzergenossenschaft Oberschopfheim, im Januar beim Neujahrsempfang verkündet. Denn das Festjahr 2017, in dem die WG ihren 50. Geburtstag feiert, ist reich gespickt mit vielen unterhaltsamen Momenten. Auf die Auftaktveranstaltung im Januar folgte jetzt der Festabend "Wein und Gourmet mit Fidelios Waldvogel". Die 180 Gäste in der Winzerhalle, die zum Festsaal wurde und bis auf den letzten Platz belegt war, erlebten eine neue Dimension von Genuss und Wein.

Die kulinarischen Genüsse des Abends rundete der Schauspieler und Kabarettist Martin Wangler mit seinem Schauspiel "Ein Wilderer Abend" auf recht schräge und humorvolle Weise ab. Auf die Bühne brachte er das Lebensgefühl eines Wilderers zwischen bewundernswert aufständischem Charakter gegen die Jägerzunft und Kleinkriminellem. Genau die richtige humorvolle Würze für einen exquisiten Abend.

Dass ein viergängiges Menü erst von Oberschopfheimer Weinen vervollständigt wird, wussten die Gäste schon vorher. Schließlich zählten vor allem Mitglieder der Winzergenossenschaft dazu, aber auch solche, die den Oberschopfheimer Wein schon seit Jahr und Tag zu schätzen wissen. Zum Empfang reichte die WG den beliebten Dreiangelsekt. Wenn in Oberschopfheim Geburtstage gefeiert werden, steht meist dieser Sekt auf dem Tisch. Auch vor der Winzerhalle war er genau richtig für die Einstimmung auf einen vergnüglichen und geselligen Abend.

Gitarrenfreunde spielen am Samstag für Gäste

Zur Vorspeise ließen sich die Gäste vor allem den neuen Jubiläumswein, ein Cuvée aus Müller-Thurgau und Riesling, auf der Zunge zergehen. Die kräftige Note setzte sich leicht vom frischen Weißen Burgunder ab. Selbstverständlich durfte beim Hauptgericht auch der "Grenzgänger" nicht fehlen. Er vereint Weine von Hohberger und Oberschopfheimer Gemarkung. Der Cuvée aus Spätburgunder und Regent, der im Holzfass reift, steht sinnbildlich für die am 1. Juli 1999 vollzogene Fusion der Hohberger und Oberschopfheimer Winzer zur Winzergenossenschaft Oberschopfheim.

Schlussendlich rundete ein fruchtiger Dessertwein, ein Gewürztraminer, das vorzügliche Mahl ab. Sein fruchtig würziger Charakter harmonierte mit einer Schoko-Erdbeere. Die 180 Gäste erlebten wahrlich einen Abend, der Körper und Geist gleichermaßen anregte.

Am Samstagabend stand die Winzerhalle in Oberschopfheim dann erneut ganz im Zeichen der Geselligkeit, vor allem aber auch der musikalischen Unterhaltung: Die Gitarrenfreunde spielten für die Gäste ihre beliebten Hits und Schlager.

Viele der Gäste, nicht nur aus Oberschopfheim, zählen zur Fangemeinde der Oberschopfheimer Kult-Gitarristen. "Heute wollen wir die Gitarrenfreunde hören", sagte Annerose Lauer aus Oberweier. Sie war mit Ehemann Werner Lauer gekommen. Zu den ältesten Gästen zählten Philipp Röderer und Emma Ehrhardt. Beide feiern noch in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag und fühlten sich durch die Musik ganz schön beschwingt.

Zu späterer Stunde wurde zum Tanz mit den Colorados geladen. So feierten die zahlreich erschienenen Gäste in die Winzerhalle erneut mit der Winzergenossenschaft deren 50-jähriges Bestehen.

INFO

Wie alles anfing

Die Winzergenossenschaft Oberschopfheim wurde 1968 gegründet und eingetragen. Erster Vorstand war Rudolf Gissler. 1999 fusionierte die WGO mit den Winzern aus Hohberg. Außerdem wurde das alte Rathaus erworben und zum Weinhof, dem sogenannten "Winzerhüs", umgebaut. Mit dessen Eröffnung am 8. April 2000 seien die Voraussetzungen für den Einstieg in die Teilselbstvermarktung geschaffen worden, berichtet die WGO. Rückblickend sei dieser Schritt trotz einiger damit verbundener Risiken die richtige Entscheidung gewesen, was durch etliche Goldmedaillen das Badischen Weinbauverbands bis zu goldenen Preisen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) bestätigt werde. Derzeit hat die WGO eigenen Angaben zufolge 219 Mitglieder, die eine Fläche von 50,6 Hektar bewirtschaften – überwiegend mit Spätburgunder und Müller-Thurgau, aber auch mit Ruländer, Weißburgunder und Regent.