Die Feuerwehrübung, bei der ein Brand in der Tiefgarage simuliert wurde, zog viele Zaungäste an. Foto: Bohnert-Seidel

Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens zeigt die Friesenheimer Feuerwehr ihr Können

Mit einem Großaufgebot an Einsatzpersonal und hochwertiger technischer Ausstattung sind am Samstagabend 15 Einsatzfahrzeuge in das Zentrum von Friesenheim angerückt. Die Feuerwehrabteilung hatte zur großen Schauübung eingeladen.

Friesenheim. Die große Schauübung, an der sowohl die Wehr der Großgemeinde als auch die aus Lahr teilnahm, stieß auf ein großes Interesse beim Publikum: Ganz schön viele Zaungäste haben diese aufmerksam verfolgt. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Friesenheimer Abteilungswehr hatte sich der stellvertretende Abteilungskommandant Timo Tscheschlog einen besonderen Ort für die große Schauübung ausgesucht. Das neue Ortszentrum verfüge über seine erste große Tiefgarage und sei somit prädestiniert für ein spannendes Szenario, so Tscheschlog.

Kurz bevor die historische Sirene auf dem Rathausplatz um 17 Uhr laut und eindringlich losheulte, entstieg aus der Tiefgarage des neuen Ortszentrums sowie aus dem Treppenhaus beängstigender, weißer Rauch. Übungsannahme war ein Fahrzeugbrand in der großen Tiefgarage. Der Rauch entwich über das Treppenhaus und versperrte somit den Fluchtweg.

Alle Herausforderungen gut gemeistert

Fünf Personen mussten bei diesem Übungseinsatz schwer verletzt gerettet werden. Neben 44 Einsatzkräften der Friesenheimer Feuerwehr waren gut zehn weitere Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsverein Friesenheim, im Einsatz. Das DRK hatte seine Opfer erstmals mit echt wirkenden Brandwunden versehen. Zur Rettung jedes Brandopfers rückten sechs Atemschutztrupps mit jeweils zwei Personen aus. Die Rettung der Verletzten aus der Rauch-Gefahren-Zone erfolgte mittels Brandfluchthaube.

Als knifflig erwies sich die Rettung von Verletzten über die Drehleiter im hinteren Bereich des Gebäudekomplexes. Weil Fahrzeuge im Bereich der Ladezone in absolutem Parkverbot standen, konnte die Drehleiter nicht in den notwendigen Bereich gestellt werden. Trotzdem hatten die Einsatzkräfte auch diese Herausforderung bewältigt.

Großer Dank galt der Feuerwehr Lahr, die nicht nur mit ihrer Drehleiter am Einsatzort war, sondern auch mit einem Wechselladerfahrzeug kam, das einen Großlüfter transportierte. Dieses Gerät vermag pro Stunde 450 000 Kubikmeter Luft aus einem Tunnel oder einer Tiefgarage abzusaugen, erklärte Friesenheims Kommandant Reiner Graupe. Der Großlüfter käme auch bei Bränden in Industriehallen zum Einsatz. Routiniert gingen die Männer im eingespielten Team ans Werk. Premiere feierte an diesem Nachmittag auch der Einsatz des neuen "Mittleren Fahrzeugs".

Einsatzleiter Timo Tscheschlog war mit dem gesamten ruhigen Verlauf der Übung sehr zufrieden. Charlotte Schubnell, stellvertretende Bürgermeisterin, zeigte sich begeistert von der Schlagkraft der Feuerwehr und von deren Einsatzstärke. Auch die zahlreichen Gäste waren von der Schauübung beeindruckt.

INFO

Die einzelnen Abteilungen

> Friesenheim hat fünf Ortsteile und dementsprechend fünf Feuerwehrabteilungen. Zudem gibt es eine Jugendfeuerwehr. Neben der Brandbekämpfung als Pflichtaufgabe hat sich jede Feuerwehrabteilung auf eine Sonderaufgabe spezialisiert:

> Abteilung Friesenheim: Technische Hilfeleistung Straße/Schiene.

> Abteilung Oberweier: Ölspurbeseitigung Straße nachts.

> Abteilung Heiligenzell: Wasserförderung lange Wegstrecken, Sicherung in absturzgefährdenden Bereichen, Tiefenrettung.

> Abteilung Oberschopfheim: Brandbekämpfung in Diersburg tagsüber.

> Abteilung Schuttern: Ölspurbeseitigung auf Gewässer

> Sondereinheiten: Türöffnungsgruppe, ELW-Gruppe.