Schüler haben ihre Werke in der Aula des Bildungszentrums präsentiert. Foto: Bohnert-Seidel

17. Kunstmarkt am Bildungszentrum in Friesenheim / 300 Exponate zum Verkauf angeboten

Einmal im Jahr wird die Aula am Bildungszentrum in Friesenheim zur großen Kunstgalerie. In diesem Jahr erhielten wieder mehr als 300 Exponate aus der Schaffensperiode unterschiedlicher Jahrgänge ihren großen Auftritt.

Friesenheim. Es war eine Auswahl der Besten, erläuterte Regina Erb-Schalk, Initiatorin und Leiterin des Fachbereichs Kunst an der Schule in Friesenheim. Die Rhythmusgruppe unter der Leitung von Philip Allgeier, der Chor unter der Leitung von Ruth Schneeberger sowie die Theater AG unter der Leitung von Stephanie Reichenbach unterhielten die Gäste.

Zu sehen waren Schülerarbeiten von den Klassen 5 bis 10, die im Laufe des vergangenen und des laufenden Schuljahrs im Kunstunterricht entstanden sind. Darunter eine große Bandbreite künstlerischer Techniken wie Malerei, malerische Mischtechniken, Zeichnungen und Druckgrafik, sowie Plastiken kombiniert mit vielfältigen Themen und Bildmotiven auf unterschiedlichen Bildträgern. "Häufig war die Analyse von Werken weltbekannter Künstler wie beispielsweise Gerhard Richter, Viktor Vasarely oder James Rizzi Anregung zur eigenen Bildgestaltung", so Erb-Schalk.

Durch die Bildbetrachtung lernten Schüler nicht nur verschiedene künstlerische Techniken kennen, sondern auch Bildkompositionen, räumliche Wirkung durch perspektivische Gestaltung oder eine körperhafte Wirkung durch Licht und Schatten. Ein Leitfaden durch die Galerie bildete nicht nur die Liste der ausgestellten Werke in Thema, Technik, Maße und Preis. An den Ausstellungswänden waren Erläuterungen zur jeweiligen Gestaltungsart angebracht.

Mit Begeisterung betrachtete Sabine Lamprinos das Bild ihres Sohnes Jannis. Selbstverständlich erwarb sie das "Dschungelbild", mit schwarzem Fineliner gemalt, ihres Sohnes. Das wird so platziert, dass es künftig die größtmögliche Aufmerksamkeit genießt, betonte die Mutter. Mit Begeisterung betrachtete Michael Jäckle, Oberschopfheims Ortsvorsteher, die Kaltnadelradierungen, die fast ausschließlich das Friesenheimer Rathaus, die Sternenberghalle oder die beiden Kirchen in Friesenheim ins Visier genommen hatten. "Wenn jetzt noch ein Bild von Oberschopfheim dabei ist, wird das für die Ortsverwaltung gekauft", betonte Jäckle gegenüber der "Lahrer Zeitung". Tatsächlich blieb sein Blick an der Radierung von Emma Müller hängen. Es zeigt den Lindenbrunnen in Oberschopfheim. "Wie geschaffen für unser Rathaus", meinte der Ortsvorsteher. Dass dieses Werk die Tochter von Ratsmitglied Bernd Müller gestaltet hatte, rundete für ihn das stimmige Bild ab.

Vor allem Eltern setzten rote Punkte an die Bilder ihrer Kinder und erhielten so auch 30 Prozent Nachlass zum ausgezeichneten Preis. Schulleiter Hans Lögler dankte allen Mitwirkenden, ihnen voran Regina Erb-Schalk für deren unermüdlichen Einsatz. Gleichzeitig erinnerte er an den Beginn des Kunstmarktes, mit Orkan Lothar und der damit verbundenen Pflanzung von 30 000 Bäumen, gekauft aus den Einnahmen des ersten Kunstmarkts im Jahr 2000. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner wünschte gute Geschäfte und vermutete: "Vielleicht wird ein Werk irgendwann Millionen wert sein."