Jugendreferent Andreas Pahlow (links) beim Kartenspiel mit dem derzeitigen FSJ-lerJakob Karkossa (rechts) und Jugendlichen im Jugendclub Alte Post in Friesenheim Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Arbeitsfeld des Jugendreferenten ist abwechslungsreich / Gremium bewilligt weitere Stelle als FSJ

Von Christine Bohnert-Seidel

Jugendreferent Andreas Pahlow hat bei der Gemeinderatssitzung am Montag seinen Tätigkeitsbericht vorgelegt. Alle Fraktionen zeigten sich begeistert von der Jugendarbeit in Friesenheim.

Friesenheim. Großen Respekt zollte am Montagabend der Gemeinderat der Jugendarbeit von Jugendreferent Andreas Pahlow und dessen Team. Wie selbstverständlich genehmigte der Rat eine weitere Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), die zu 70 Prozent das Jugendbüro und zu 30 Prozent die Schülerbetreuung der Gemeinde Friesenheim unterstützen soll.

Täglich besuchen rund 30 Kinder den Jugendclub

Das Arbeitsfeld des Jugendreferenten ist vielfältig. Neben der Betreuung des Jugendbüros und des Ferienprogramms gehören auch Präventionsveranstaltungen sowie Integration zu den Aufgaben. In Einzelfällen hilft Pahlow bei der Berufsorientierung, übernimmt die Drogenberatung und hilft bei Problemen im Elternhaus oder in der Schule. Darüber hinaus wirkt er in der regionalen Gremienarbeit mit oder kümmert sich um bürokratische Abwicklungen im Jugendbüro.

Der Jugendclub wird täglich von fünf bis 30 Kindern besucht und schöpft aus einem Pool von gut 80 Jugendlichen. Der Jugendreferent erfährt Unterstützung über Erzieher in Teilzeitarbeit, wie Elfriede Hurst, Nicole Kopp, Stephan Fischer und Alexander Stern.

Die Gemeinde Friesenheim unterhält nicht nur in Friesenheim das Jugendbüro, das von Montag bis Freitag für Jugendliche geöffnet ist. Auch in Oberschopfheim (Räume im Keller des St. Elisabeth Kindergartens) und Schuttern (alter Rathauskeller) ist donnerstags ein Jugendraum geöffnet.

Jugendliche aus Heiligenzell und Oberweier nutzen aufgrund der räumlichen Nähe seit Jahren das Angebot in Friesenheim. Der bislang in Heiligenzell eingerichtete freie Platz mit Basketballanlage ist für die Jugend wenig attraktiv. "Der Platz wird von der Jugend nicht mehr angenommen", erklärte Pahlow auf Rückfragen von Ortsvorsteher Gerold Eichhorn. Laut einer Umfrage unter den Jugendlichen wünschten diese sich einen anderen Platz in Heiligenzell. Mit einem "Jugendhearing" sowie Umfragen unter Jugendlichen sollen nun konkrete Vorschläge erarbeitet werden.

Ganz ohne Treffpunkt ist aber auch Oberweier nicht. Der vor zwei Jahren neu eröffnete BMX-Platz ist durchaus auch Treffpunkt für Jugendliche, bestätigte Pahlow gegenüber Oskar Kopf (CDU). Obwohl die Vereine sehr gute Jugendarbeit leisteten, sei es auch Aufgabe der Gemeinde, sich um jene Kinder zu kümmern, die keinen Vereinen angehören, hob Ewald Schaubrenner (CDU) hervor.

Räte loben gute Arbeit

Pahlow bestätigte, dass sehr wohl auch Jugendliche ins Jugendbüro kämen, die Vereinen angehörten, jedoch im Jugendbüro die Selbstbestimmung suchten. "Offene Jugendarbeit und Vereinsarbeit ergänzen sich", sagt er. Friesenheim sei der zentrale Ort für Jugendarbeit, stellte Peter Zimmermann (FW) fest.

Anerkennung zollte Zimmermann gegenüber der "Aufsuchenden Jugendarbeit", um auch zu jenen Jugendlichen Kontakt aufzunehmen, die sich an Treffpunkten außerhalb des Jugendbüros – etwa der Sternenberghalle – aufhalten. Jugendarbeit unterliege einer ständigen Veränderung. "Perspektiven für eine gute Jugendarbeit in Friesenheim sollten unter Einbeziehung aller, sowohl der Jugendlichen als auch von Schule, Gemeinderat, Verwaltung und Jugendbüro diskutiert werden", resümierte Pahlow. Bedürfnisse veränderten sich, und damit auch der Bedarf von Eltern nach verlässlicher Betreuung von Schulkindern und Jugendlichen in den Ferienzeiten.