Beim dreitägigen Programm zur 90-Jahr-Feier des SC Friesenheim kam der Spaß nicht zu kurz. Kinder durften sich beim Menschenkicker versuchen. An den Tagen zuvor ging es auf dem Platz ebenfalls hoch her. Unter anderem war Verbandsligist SC Lahr zu Gast und schenkte zum Geburtstag gleich sieben Tore ein. Foto: Bohnert-Seidel

SC Friesenheim feiert mit besonderen Fußballspielen / Traditionself siegt 6:1 gegen Gemeindeteam

Mit großen sportlichen Ereignissen hat der SC Friesenheim am Freitag und Samstag sein 90-jähriges Bestehen gefeiert. Unter anderem zeigte die Traditionself was sie kann.

Friesenheim. Ein bisschen Zusammenkommen, in Erinnerungen schwelgen und gemeinsam feiern, das war die Zielvorgabe des SC Friesenheim zum 90. Geburtstag. Getragen von schnellem Fußball, läuferischer Präsenz und starken Ballwechseln war das Spiel des Verbandsligisten SC Lahr gegen eine Auswahl von Friesenheimer Fußballern. Deutlich im Vorteil war der SC Lahr.

Obwohl diese Mannschaft recht neu zusammengestellt ist, waren schnell die hohe Spielklasse und das eingespielte Team von Trainer Oliver Dewes erkennbar. Beruhigend war am Ende, dass beim SC Lahr immerhin der Oberweierer Martin Weschle und der Friesenheimer Maximilian Gießler spielen. 7:1 musste sich die Friesenheimer Gemeindeauswahl gegen den Verbandsligisten geschlagen geben. Der Samstag stand im Zeichen einer gewissen Nostalgie sowie kernigen Sprüchen auf der Trainer- und Auswechselbank. Beim Spiel der Traditionself gegen eine Auswahlmannschaft von Vereins- und Gemeindevertretern standen sportlicher Ehrgeizes und Spielfreude an erster Stelle.

Die Traditionself, zusammengerufen von Alexander Erb, zeichnete sowohl auf der Auswechselbank wie auf dem Spielfeld viel Vertrautheit aus. "Komm Netzer mach des Ding", rief Peter Erb. Aber Detlef Giesler wollte nicht so recht. Dafür waren andere ganz schön fleißig. "Mach nur keine Fisimatenten", zitierte Thomas Killenberger aus Kommentaren, die noch aus den Jahren 1993/1994 stammten als der SC Friesenheim den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft hatte.

Uwe Schäfer kehrte während des Spiels zur Bank zurück. "Ich bin erledigt. Morgen will ich in Urlaub fahren", sagte er lachend, setzte sich hin und zog die Kickschuhe aus.

Kinder versuchen sich am Menschenkicker

Bernd Böhnemann, der für die Handballer im gelben Trikot gestartet war, kann seine Fußballschuhe nach diesem Spiel an den Nagel hängen. "Sie sind einfach gebrochen", sagte der Handballer, der auf dem Fußballfeld wirklich alles gegeben hatte. Und wenn es nur eine klitzekleine Schwalbe war oder ein Hechtsprung dem Ball hinterher. Und dann hat "Netzer" doch noch zum 4:1 getroffen.

Immer wieder legen die Mannschaften eine kleine kameradschaftliche Trinkpause ein. Das mit der Halbzeit wird nicht so eng gesehen. "Oh, der Bürgermeister kann auch rennen", meinte der Ehrenvorsitzende Klaus Kiefer. "Ach, wäre das schön, wenn er ehrenhalber noch ein Tor schießen würde." Bei aller Kameradschaft und Freundschaft auf dem Platz. Aber wenn es um die Torverteidigung ging, kannte die Traditionself kein Erbarmen. Wie gut, dass die Auswahl der Vereine und Gemeinde Helmut Curtaz oder Klaus Bühler auf dem Platz hatten. Curtaz schoss ein Ehrentor, am Ende stand es 6:1 für die Traditionself. Am Ende feierten die Gäste mit ihren Stars bis in den Abend.

Am Sonntag hatten die Eltern, die mit ihren Kindern zuvor am Menschenkickerspiel teilgenommen hatten, einen ganz schönen Muskelkater. Aber was ist das schon, wenn die Erinnerungen an zwei tolle Sport- und Festtage bleiben.

1927 wurde der Sportclub Friesenheim (SCF) als reiner Fußballverein gegründet. Von 1927 bis 1939 nahm der Verein laut Chronik "mit wechselndem Erfolg" am Spielbetrieb teil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ab 1946 wieder gespielt, auf dem Platz in Heiligenzell. 1954 wurde die Meisterschaft in der Kreisliga B und die Einweihung des jetzigen Sportgeländes nach dem Umzug von Heiligenzell gefeiert.